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Wenn der Herbst den warmen Sommer mit den hellen, langen Tagen ablöst, wird es stetig kühler und dunkler. Die Tage werden kürzer und aufgrund von schmuddeligem Herbstwetter oder der frühen Dämmerung sind die Lichtverhältnisse oft nicht optimal. Trotzdem lieben viele Reiter das Ausreiten im Herbst und im Winter. Das Pferd wird nicht von Fliegen, Bremsen oder anderem Ungeziefer belästigt, die Temperaturen sind nicht zu hoch und bunte Bäume sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Ein gemütlicher Ausritt durch den naheliegenden Wald oder ein Ritt zur benachbarten Reithalle stehen genauso auf dem Plan wie ein rasanter Galopp über das Stoppelfeld. Gefährlich wird es allerdings genau dann, wenn die Dämmerung sehr früh beginnt oder das Wetter so regnerisch und ungemütlich ist, dass es den ganzen Tag über grau und dunkel ist.

Pferde selbst können auch im Dunkeln noch relativ gut sehen und sogar einige Farben erkennen. Auch wir Menschen passen unsere Augen recht gut an die Dunkelheit an. Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass andere Verkehrsteilnehmer Pferd und Reiter bei schlechten Lichtverhältnissen oft erst spät erkennen, sodass es zu Unfällen kommen kann. Wie Unfälle vermieden werden können, wie du dich und dein Pferd ganz einfach mit passenden Reflexartikeln schützt und wie du auch an dunklen Tagen sicher im Gelände unterwegs sein kannst, erfährst du in diesem Artikel. Außerdem geben wir dir einige rechtliche Hinweise, die du bei deinem Ausritt unbedingt beachten solltest.

Gemütlicher Ausritt oder der Weg zur Reithalle

Bei Dunkelheit oder schlechten Lichtverhältnissen mit dem Pferd im Gelände unterwegs zu sein, kann schnell gefährlich werden. Egal ob an beleuchteten Straßen oder dunklen Schleichwegen, die Sichtverhältnisse sind an grauen Tagen oft schlecht und das ungemütliche Wetter lädt zudem wenig zu ausgelassenen Ausritten ein. Trotzdem lässt sich das Reiten in der Dunkelheit oft nicht vermeiden, denn viele Reiter haben zum Beispiel aufgrund beruflicher oder privater Verpflichtungen nicht die Möglichkeit, die hellen Stunden des Tages zum Reiten zu nutzen.

An regnerischen Herbsttagen oder verschneiten Wintertagen wird es oft den ganzen Tag über kaum richtig hell und graues Licht trübt die Sicht. Auch im Winter, wenn es manchmal schon um 15.00 Uhr beginnt zu dämmern, können viele Reiter ihr Pferd nur im Dunkeln besuchen. Doch nicht jeder Stall verfügt über eine Reithalle oder einen gut beleuchteten Außenplatz, sodass vielen Reitern oftmals nur die Wahl zwischen einem dunklen Reitplatz, dem Ausreitgelände oder einem Ritt zur benachbarten Reithalle bleibt. Damit Pferd und Reiter sicher wieder im heimischen Stall ankommen, sollte also einiges beachtet werden.

Rechtliche Grundlage: Pflicht zur Beleuchtung

Der Reiter trägt die Verantwortung für sein Pferd und muss somit auch für die Sicherheit sorgen. Natürlich liegt es im eigenen Interesse, sich, sein Pferd und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden und Unfälle zu vermeiden. Tatsächlich liegt die Entscheidung, ob und wie man sich und sein Pferd im Straßenverkehr sichtbar macht, nicht nur im eigenen Ermessen. Die Straßenverkehrs-Ordnung schreibt in den Paragrafen 17 und 28 ganz klar vor, dass auch Reiter eine Pflicht zur Beleuchtung haben.

In §28 (2) heißt es: „Wer reitet, Pferde oder Vieh führt oder Vieh treibt, unterliegt sinngemäß den für den gesamten Fahrverkehr einheitlich bestehenden Verkehrsregeln und Anordnungen.“ Da Pferd und Reiter genauso zum Straßenverkehr gehören wie Autos oder andere Fahrzeuge, müssen diese somit bei schlechten Lichtverhältnissen ebenfalls beleuchtet sein. Da Pferde in der Straßenverkehrsordnung eher mit Fahrzeugen als mit Fußgängern gleichzusetzen sind, reicht also eine kleine Taschenlampe zur Verbesserung der eigenen Sicht nicht aus. Weiter wird in der Straßenverkehrs-Ordnung betont, dass beim Führen eines Pferdes eine nicht blendende Leuchte mit weißem Licht mitzuführen ist, die auf der linken Seite nach vorne und hinten gut sichtbar ist.

Tipp: Eine weiße Leuchte kann ganz einfach am linken Reitstiefel oder aber als Armbinde am linken Arm befestigt werden. Auf diese Weise können andere Verkehrsteilnehmer leichter die Breite von Pferd und Reiter einschätzen, um genügend seitlichen Abstand einzuhalten.

Reflektoren und Leuchten – wichtige Unterschiede

Um in der Dunkelheit gut sichtbar zu sein, kann man sich selbst und auch das Pferd mit passenden Reflexartikeln oder leuchtenden und blinkenden Lichtern ausstatten. Von reflektierenden Westen, Armbinden und Kopfleuchten für den Reiter bis zu Reflexdecken und Beinschutz für das Pferd gibt es unzählige verschiedene Artikel auf dem Markt. Sowohl Reflexartikel, als auch Leuchten sorgen dafür, dass Pferd und Reiter an dunklen Tagen besser sichtbar werden und somit sicher auf den Straßen unterwegs sind. Jedoch gibt es einen wichtigen Unterschied, der auf jeden Fall bedacht werden sollte.

Reflexartikel sind meist im Gegensatz zu punktuellen Lampen eher großflächig. Sobald Licht eines Autoscheinwerfers oder einer Straßenlaterne auf die reflektierenden Elemente trifft, leuchten diese hell und deutlich. Neonfarben wie orange oder gelb unterstützen die Leuchtkraft der Reflexartikel. Jedoch ersetzen diverse Reflexartikel keine Leuchte, weil sie erst dann gut zu sehen sind, wenn Licht auf sie fällt. Reitet man also beispielsweise hinter einer leichten Kurve, kann ein heranfahrendes Auto das Pferd erst sehen, wenn es bereits abgebogen ist und der Scheinwerfer direkt auf die Reflektoren strahlt. Ein zusätzliches, kleines Licht kann jedoch schon vorher erkannt werden, sodass andere Verkehrsteilnehmer das Pferd bereits früher erahnen können und die Gelegenheit haben, sich frühzeitig auf die Situation einzustellen.

Leuchten und Lampen

Wie bereits weiter oben erläutert, müssen Reiter im Dunkeln eine nicht blendende, weiße Leuchte auf ihrer linken Körperseite mit sich führen, damit sie im Straßenverkehr gut sichtbar sind. Dafür eignet sich am besten eine Stiefellampe oder ein Sicherheitslicht. Beide Varianten lassen sich schnell und einfach befestigen und sind bereits aus der Ferne gut zu erkennen. Die Stiefellampe verfügt über ein meist elastisches und verstellbares Band und kann ganz einfach um das Bein befestigt werden. Diese Lampe kann auch genutzt werden, wenn man statt Reitstiefeln lieber Stiefeletten oder andere Schuhe trägt. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Stromverbrauch und die lange Lebensdauer dank moderner LEDs.

Eine weitere klassische weiße Leuchte gibt es zum Beispiel von der Firma Orbiloc. Die Orbiloc Leuchte im praktischen TWIN Doppelpack beinhaltet ein weißes und ein rotes Licht. Das weiße Licht kann einfach am Stiefelrand oder am Hosenbund befestigt werden. Die rote Leuchte kann zusätzlich für noch mehr Sicherheit ebenfalls am Reiter oder an der Ausrüstung des Pferdes angebracht werden. Für noch mehr Sichtbarkeit gibt es zudem auch leuchtende LED-Armbänder, die kinderleicht über der Jacke getragen werden können.

Es werde Licht: Die Helmlampe

Mit der Helmlampe, welche auch unter dem Begriff Kopflampe bekannt ist, schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Das helle Licht der LED-Lampe ist bereits aus der Ferne gut sichtbar und der Reiter profitiert von dem hellen Strahl der Lampe. Eine Kopflampe verfügt meist über dehnbare Bänder und kann ganz einfach am Reithelm befestigt werden. Die Bänder lassen sich leicht einstellen, sodass die Lampe fest auf dem Reithelm sitzt und nicht verrutscht. Die Kopflampe funktioniert im Grunde wie eine Taschenlampe und sorgt trotz ihrer geringen Größe für eine gute Sicht im Dunkeln.

Dabei hat die Kopflampe im Vergleich zu einer herkömmlichen Taschenlampe entscheidende Vorteile:

  1. Die Hände sind frei: Dadurch, dass die Lampe am Reithelm befestigt ist, sind die Hände frei. Das hat den Vorteil, dass man sich ganz auf das Führen oder das Reiten des Pferdes konzentrieren kann.
  2. Licht in Blickrichtung: Durch die zentrale Befestigung auf dem Reithelm und die Ausrichtung nach vorne leuchtet die Kopflampe folglich immer genau in die Richtung, in die der Reiter gerade schaut. Auf diese Weise kann man trotz Dunkelheit das gesamte Umfeld im Blick haben.
  3. Vielseitig einsetzbar: Die Kopflampe ist nicht nur beim Reiten oder Führen ein praktisches Hilfsmittel, sondern auch im Stallalltag. Beispielsweise kann das Führen des Pferdes von der dunklen Weide, das Abmisten des Paddocks oder das Putzen des matschigen Fells durch die Kopflampe erleichtert werden.

Reflexartikel für Reiter

Damit nicht nur das Pferd gut sichtbar ist, sondern auch der Reiter, gibt es passende Reflexartikel in verschiedenen Varianten. Vor allem, wenn das Pferd oder Pony im Straßenverkehr geführt und nicht geritten wird, sollte die Person zu ihrer eigenen Sicherheit gut zu erkennen sein. Neben diversen Leuchten gibt es einige verschiedene Reflexartikel.

Der vermutlich bekannteste Reflexartikel ist die Reflektionsweste, die nahezu jeder im Auto oder Zuhause hat. Die Reflektionsweste oder auch Warnweste kann ganz einfach über die Reitbekleidung gezogen werden. Die Farben neongelb oder neonorange machen den Träger der Weste in Kombination mit den reflektierenden Streifen gut sichtbar. Außerdem ist eine Leuchtweste sehr komfortabel, denn sie schränkt den Reiter nicht in der Bewegung ein, ist angenehm leicht und hat zudem durch die großzügigen reflektierenden Elemente eine starke Leuchtkraft, sobald ein Scheinwerfer oder ein anderes Licht auf die Weste treffen.

Als zusätzliche Reflektoren können außerdem Armbinden mit reflektierenden Elementen genutzt werden. Diese lassen sich ganz einfach mit einem Klettverschluss am Arm befestigen und stören beim Reiten oder beim Führen nicht.

Reflexartikel für Pferde

Damit nicht nur der Reiter, sondern auch das Pferd gut sichtbar ist, gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Reflexartikeln für Pferde und Ponys. Vom Shetlandpony bis zum Kaltblut gibt es auf dem Markt für jede Rasse passende Reflexartikel. Die meisten Reflexartikel haben eine neongelbe oder orange Grundfarbe und sind zusätzlich mit reflektierenden Elementen versehen. Auf diese Weise hebt sich die Ausrüstung farblich optimal vom dunklen Umfeld ab und Pferd und Reiter können bereits aus der Ferne gesehen werden.

Der wohl bekannteste Reflexartikel für Pferde ist die reflektierende Ausreitdecke. Diese neonfarbene Decke verfügt meist über große, reflektierende Streifen. Da sie nahezu das ganze Pferd bedeckt und somit sehr großflächig ist, sorgt sie besonders gut für Sichtbarkeit, sobald Licht auf das Pferd trifft. Die Ausreitdecke hat außerdem einen praktischen Sattelausschnitt, sodass der Reiter einen sicheren Halt im Sattel hat und die Decke nicht verrutscht. Wer allerdings lieber zu Fuß unterwegs ist, sollte am besten auf eine reflektierende Führdecke zurückgreifen. Diese hat keine Aussparungen am Rücken und ist an der Brust anatomisch geschnitten, sodass das Pferd nicht in der Bewegung eingeschränkt wird und die Schulter beim Gehen frei bewegen kann.

Neben den Ausreitdecken gibt es außerdem verschiedene Reflexartikel für die Beine des Pferdes, die für zusätzliche Sichtbarkeit sorgen und es herannahenden Auto- oder Fahrradfahrern erleichtern, Pferd und Reiter in der Ferne zu identifizieren. Ein bekannter Schutz für die Hufe des Pferdes sind die Hufglocken, welche verhindern, dass sich die Pferde beim Laufen selbst verletzen oder sich ihre Hufeisen abtreten. Hufglocken in Neonfarben oder mit reflektierenden Elementen sorgen gleich für doppelten Schutz und eignen sich ideal für Ausritte in der dunklen Jahreszeit. Auch Reflexgamaschen oder Leuchtgamaschen unterstützen die Sichtbarkeit auf unbeleuchteten Straßen oder im Gelände.

Um mit dem Pferd spazieren zu gehen oder es einfach über den dunklen Hofplatz zu führen, eignen sich reflektierende Halfter perfekt. Reflexhalfter bestehen meist im Nasenbereich sowie an den Backen- und Genickstücken aus reflektierendem Material und leuchten in gelber Neonfarbe, sobald Licht auf das Halfter trifft. Außerdem sind Reflexhalfter oder normale Halfter mit aufgesetzten Reflektoren sehr sinnvoll, wenn man das Pferd im Dunkeln von der unbeleuchteten Koppel holen möchte. Wenn man mit der Taschenlampe in die Dunkelheit leuchtet, erkennt man das Pferd sofort.

Um das Pferd auch von vorne und hinten sichtbar zu machen und somit im Gelände aus jeder Perspektive gut erkennbar zu sein, eignen sich reflektierende Schweifschoner oder ein Vorderzeug mit Reflektoren perfekt. Das Vorderzeug eignet sich besonders gut für Ritte im Gelände oder für die späte Springstunde im benachbarten Stall, von dem aus man im Dunkeln nach Hause reiten muss. Der Schweifschoner sorgt für eine gute Sichtbarkeit von hinten und lässt sich ganz einfach befestigen.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und jeder Reiter ist selbst für seine eigene Sicherheit und die Sicherheit des Pferdes verantwortlich. Trotzdem folgt hier abschließend ein wirklich gut gemeinter Rat: Auch wenn die meisten Reflexartikel nicht perfekt zur neuesten Schabrackenkollektion passen oder sich mit den stylischen Farben der neuen Gamaschen beißen, sorgen sie für Sichtbarkeit und sollten deshalb unbedingt genutzt werden.

Auch wenn es gerade kurz nicht regnet und die Sonne durch die Wolken bricht oder man fest davon überzeugt ist, vor dem Einbruch der Dunkelheit wieder am heimischen Stall zu sein, schadet es definitiv nie, vorsichtshalber die passende Ausrüstung dabei zu haben, denn das Wichtigste bleibt die Sicherheit für Pferd und Reiter!

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