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Die Blauschwarze Holzbiene, wird jetzt im Vorfrühling bereits aktiv. Von dem schwarzen Brummer, der bis zu 25 mm lang wird, geht jedoch keine Gefahr für den Menschen aus, erklärt die Heinz Sielmann Stiftung. Zum internationalen Tag des Artenschutzes möchten auch wir auf die Besonderheiten der größten deutschen Wildbiene aufmerksam machen.

Frühlingsbesuch

An den ersten milden, sonnigen Tagen im Februar oder März brummt sie oft schon durch den Garten: die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea). Mit einer Körperlänge von rund 2,5 cm zählt sie zu den größten und auffälligsten Insekten Mitteleuropas. Sie ist tiefschwarz gefärbt, im Sonnenlicht schimmern Körper und Flügel bläulich. Obwohl sie auf den ersten Blick bedrohlich wirken kann, geht von ihr keinerlei Gefahr aus. Die Weibchen können zwar theoretisch stechen, doch die stattlichen Bienen sind friedlich und furchtsam und wehren sich nur im äußersten Notfall. Außerdem wirkt das Gift aller heimischen Wildbienen, sofern sie mit ihrem Stachel die menschliche Haut überhaupt durchdringen können, viel schwächer als das der Honigbiene.

Internationaler Tag des Artenschutzes am 3. März

Viele Wildbienenarten sind deutschlandweit inzwischen in ihrem Bestand bedroht, und der anhaltende Niedergang der Insekten hat längst besorgniserregende Ausmaße angenommen. Auch darauf will der jährlich am 3. März stattfindende internationale Tag des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) aufmerksam machen. Der Aktions- und Gedenktag wurde 1973 im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) eingeführt. Durch das Abkommen sollen bedrohte wildlebende Tier- und Pflanzenarten geschützt werden.

„Bedrohte Arten gibt es nicht nur in fernen, exotischen Ländern, sondern auch in Deutschland direkt im eigenen Garten. Es ist unsere Aufgabe, bedrohte Arten in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken, um ein größeres Bewusstsein für die ökologische Artenvielfalt und deren Schutz zu schaffen.“ – Dr. Hannes Petrischak, Biologe und zuständig für den Geschäftsbereich Naturschutz in der Heinz Sielmann Stiftung.

Blauschwarze Holzbienen

Wer die größte deutsche Wildbiene in freier Natur beobachten möchte, hat schon im Frühjahr die Gelegenheit dazu. Holzbienen lieben nektarreiche Blüten, an denen sie ihre Energiereserven auftanken können. Dafür kommen sie auch in den Kräutergarten. Dort wird Rosmarin, der schon im zeitigen Frühling blüht, von ihnen, aber auch von anderen Wildbienen, besonders geschätzt. Die Männchen suchen im Frühling jedoch vor allem nach Weibchen, mit denen sie sich paaren können. Die Weibchen patrouillieren bald darauf auffällig an Hauswänden, Bäumen und anderen aufrechten Strukturen entlang, denn sie suchen nun Nistplätze. Diese finden sie in abgestorbenen, sonnenbeschienenen Baumstämmen, die noch nicht zu morsch sind, manchmal aber auch Zaunpfählen oder Holzbalken. In das Holz nagen sie in stundenlanger Arbeit mit ihren kräftigen Kiefern fingerdicke, bis zu 30 cm lange Gänge hinein. Dann suchen sie große, pollenreiche Blüten auf – Zierwicken oder Gartengeißblatt sind sehr beliebt. Den Pollen sammelt die Blauschwarze Holzbiene in den Haarbürsten der Hinterbeine, aber auch im Kropf. In den Holzgängen legt sie Nistzellen an, in denen sie jeweils eine zähe Pollenmasse als Proviant für ihren Nachwuchs hinterlegt. Dann legt sie ein Ei dazu. Die Trennwände der Nistzellen werden aus Holzstückchen und Speichel errichtet. In den Nistzellen wachsen die Larven schnell heran, verpuppen sich, und schon im Juli schlüpft die nächste Bienengeneration. Dann leben die Mütter häufig noch. „Nur selten können bei solitären, einzelgängerisch lebenden Wildbienen die Generationen wie bei dieser Art einander begegnen“, erklärt Biologe Dr. Petrischak. „Ein weiterer Fakt, der das große schwarze Insekt so beeindruckend macht.“

Von Deutschland nach Galapagos

Holzbienen sind sehr wärmeliebend. In den Tropen und Subtropen sind sie sehr artenreich vertreten. Als einzige Wildbienen haben sie sogar die Galapagos-Inseln besiedelt, wo die Galapagos-Holzbiene (Xylocopa darwinii) ein wichtiger Bestäuber für viele Pflanzen ist. „In Deutschland war die Blauschwarze Holzbiene lange Zeit auf die warmen Flusstäler und ähnliche Tieflagen im Süden beschränkt, hat sich aber in den letzten Jahren stark nach Norden ausgedehnt und wurde inzwischen immer wieder auch in Norddeutschland nachgewiesen“, weiß Dr. Hannes Petrischak. Sofern Totholz und ein großes Blütenangebot verfügbar sind, besiedelt sie sehr gern Gärten, ansonsten findet man sie auf Streuobstwiesen, an Waldrändern oder sonnigen Hängen. Lange Zeit galt sie als einzige Holzbienenart Deutschlands. Im äußersten Südwesten des Landes, in der südlichen Oberrheinebene, insbesondere am Kaiserstuhl, zeigt sich jedoch inzwischen regelmäßig die sogar noch etwas größere verwandte Xylocopa valga, die als Südliche oder Östliche Holzbiene bezeichnet wird. Die Weibchen beider Arten sind im Gelände nicht voneinander unterscheidbar. Die Männchen der Blauschwarzen Holzbiene haben an den Fühlerspitzen allerdings orangefarbene Ringe, während die Fühler der Männchen von Xylocopa valga ganz schwarz gefärbt sind.

Was können wir tun?

Weil wir die Artenvielfalt in jeder Hinsicht zu schätzen wissen, liegt es uns insbesondere am Herzen, über besondere Spezien Informationen zu liefern. Da wir neben der blauschwarzen Holzbiene alle Insekten lieben und gleichsam etwas Gutes für Natur und Umwelt getan werden kann, empfehlen wir denen, die den kleinen Freunden Helfen möchten, ein Insektenhotel. So fühlen sich Wildbienen ebenso ein geschütztes Zuhause und wie Tagfalter oder Marienkäfer.


Quelle: Heinz Sielmann Stiftung (überarbeitet und ergänzt)

Weitere Informationen zur Stiftung unter:

https://www.sielmann-stiftung.de

18 Antworten

  1. In der letzten Woche, als es noch so schön warm war, um den 27./28. Febr. 2019 habe ich die Blauschwarze Holzbiene auf meinem Hof in der Nähe meines Fischteiches fliegen sehen. Ich lief
    ihr zwar nach, aber die war immer so schnell wieder weg und der Flug war auch so hektisch. Konnte sie leider nicht aus der Nähe beobachten. Am nächsten Tag fand ich die Biene leider tot auf meinem
    Fensterbrett in der Veranda. Sie muss durch die offene Haustür in die Veranda gelangt sein und ist
    dann gestorben. Tut mir sehr leid, zumal ich jetzt bei Euch gelesen habe, was das für ein Insekt ist und dass es sehr selten ist. Ich habe das tote Tier in einer Schachtel aufbewahrt.

  2. Bei uns im Rhein-Neckar-Raum ist die Holzbiene gar nicht so selten. Wir haben sogar das Glück, ein Pärchen in unserem Garten zu haben, welches gerade dabei ist eine Nisthöhle in unserem abgestorbenen Zwetschgenbaum zu bauen. Besonders beeindruckend ist die Menge an Holzspäne, welches die fleissige Biene Tag für Tag nach außen befördert. Habe die Biene eine Weile beobachtet – da ging’s zu wie im Sägewerk und am Boden liegt ein unglaublich hoher Haufen Späne 🙂 Sehr schöne Tiere!

  3. Beobachte seit einigen Tagen zwei Blauschwarze Holzbienen in meinem Garten. Sie raspeln unaufhörlich ein Loch in einen alten abgesaegten Zwetschgenbaum. Faszinierend!

    1. Ich habe seit ca. zwei Wochen keine Bienen mehr gesehen. Das Loch ist ca. 1 cm tief und nicht verklebt. Schade. 🤔

      1. Hallo Lothar, diese Bienen verkleben das Loch nie, es ist immer offen, da sie ja einen Gang in das Holz reinbohren.
        Und wie siehts mit dem Fressen für die Holzbienen aus?

  4. Haben in unserem Garten, auch die blau schwarze Holzbiene die sich in einem Todholz Stamm einer Eiche eingenistet hat. Ein herrliche Erscheinung und eine Bereicherung in unserem Garten.

  5. Mehrere Schwarze Holzbienen im Park des Oranienbaumer Schlosses in den blühenden Sträuchern entlang des Weges von Orangerie zum Umtopfturm -wir sahen die imposanten Tiere heute zum ersten Mal in natura.

  6. Dieses Tier war am Mittwoch, den 21.08.2019 zu Besuch in unserem Garten als wir es das erste mal zu Gesicht bekamen. Fasziniert von seinem Anblick rief ich sofort nach meinem Mann, der sie dann weiter beobachtete, während ich ins Haus lief um meine Kamera zu holen. Leider reichte die Zeit für ein Foto nicht mehr aus. Nachdem ich heute, am Sonntag, diesen Bericht gelesen habe, wissen wir um welches Tier es sich handelt. Trotz vieler Blüten, Totholz und einem Gartenteich in unserem Garten blieb es bei dieser einen Begegnung.

  7. Hallöchen ,
    Auch ich erfreue mich seit 1 Woche an regelmäßig Besuch von einer blauschimmernden Holzbiene.
    Heute waren Sie zu zweit . Sie halten sich gerne im weißen sowie im lila Sommerflieder gerne auf . Ich habe auch altes Totholznim Garten , da sehe ich die beiden aber nicht . Aber immer wieder schön ihnen zuzuschauen, fotografieren und zu Filmen. 😃

  8. Jetzt hat die blaue Holzbiene sich auch in der Hocheifel, zwischen Nideggen und Monschau breit gemacht. Anfangs haben wir Sie auf einer Blumenwiese entdeckt und heute besuchte sie unseren Blauregen, der nach einem Rückschnitt, im August erneut blüht. An Totholz dürfte es hier im Naturpark Hocheifel nicht mangeln, denn die letzten trockenen Sommer, haben viele Nadelbäume im Wald absterben lassen. Vielleicht ein neue Refugium, für diese schöne und eher seltene heimische Biene.

  9. Seit 2 Jahren lebt bei uns auf der Terrasse eine Holzbiene und seit diesem Jahr eine zweite.
    In unserer großen Brennschale haben wir alte Holzscheite deponiert, eigentlich wollten wir sie verbrennen, aber dann kamen die Holzbienen und seitdem ist die Feuerstelle tabu.
    Immer um die Mittagszeit hört man ein lautes brummen und dann kann ich sie beobachten beim Fresse, sie sitzen am blauen Salvia, auch zu zweit, oder am Wandelröschen. Auch beim Einflug in den Stamm können wir sie als beobachten.
    Nächstes Jahr werde ich noch mehr Salvia pflanzen um sie und mich zu erfreuen.

  10. Wir haben heute zum 1. mal eine in unserem Garten beobachtet. Ich habe söttest noch nie vorher gesehen… musste erst einmal googeln:) bin gespannt ob wir sie öfter jetzt sehen können…. tolles beeindruckendes Tier!

  11. Seit ein paar Tagen kommt zu uns eine Holzbiene und nascht an der Kapuzinerkresse . Hab sie gleich fotografiert . Ein wunderschönes Tier. Hatte noch nie so was gesehen.

  12. Wir haben heuer in unserem Garten das erste Mal zwei dieser faszinierenden Insekten. Sie laben sich an unserem Salbei und lassen sich nicht dabei stören. Wir leben in der nördlichen Oberpfalz. Dies sind wirklich wunderschöne Exemplare.

  13. Ich wohne im hölzernen Dachgeschoss, meine Räume bestehen ausnahmslos aus Holz. Ich wurde von einer Holzbiene, die über mir an meinem Fenster schwirrte, geweckt. Ich wusste erst gar nicht, was ich da sehe. Erst hielt ich sie für eine Hummel, aber da war ein Stachel deutlich zu sehen.

  14. Ich wohne in Hamburg und habe eben das erste Exemplar dieser wunderschönen Biene in meinem Garten getroffen. Wirklich ein toller Anblick.

  15. Ich wohne am Rande von Berlin. Seit letzten Jahr lebt eine Holzbiene in einer dicken großen Holzscheibe in unseren Garten (davor waren immer Hummeln dort Zuhause).
    Die Scheibe ist so groß das die Biene hoffentlich
    auch nächstes Jahr fleißig gänge in das Holz baut
    vielleicht dann mit einen Bienerich.

  16. Wir haben gestern bei uns im Urlaub in Ungarn (in Tamasi) im Garten eine Holzbiene zu Besuch gehabt. Ist ein sehr schönes Tier und so wie man liest auch harmlos.

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