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Veränderungen im Umfeld, Verlust einer Bezugsperson oder ungewohnte Tagesabläufe
können Ursachen einer Depression bei Katzen sein.

Mieze Bärle musste im Alter von acht Jahren zu fremden Menschen in eine völlig neue Umgebung umziehen. Die Familie, in der sie bisher gelebt hatte, bekam Nachwuchs und die kleine Tochter litt so sehr unter Allergien, dass der Kinderarzt dringend die Abgabe der Katze empfahl. Obwohl sie in liebevolle Hände abgegeben wurde, schlief sie tagsüber sehr viel, fraß wenig und wollte die Umgebung nicht erkunden. Es verging einige Zeit, bis Bärle eines Abends auf das Bett der Tochter sprang und sich zum Schlafen auf der Decke einkringelte. Ihr Blick schien zu sagen: „Na, dann will ich es mal mit euch probieren!“ Zwischen ihr und den neuen Menschen entwickelte sich eine innige Liebe, die in den gemeinsamen Jahren bis zu ihrem Tod anhielt.

Anzeichen einer Depression

Wie lässt sich erkennen, ob eine Samtpfote nur traurig ist, oder bereits unter einer Depression  leidet? Bei dieser ernsthaften psychischen Erkrankung ist die Katze deutlich weniger aktiv als bisher oder sogar so antriebslos, dass sie sich völlig verkriecht. Möglich ist aber auch, dass sie oft ungewohnt reizbar reagiert. Häufig frisst das Tier nur noch wenig, es kann aber auch sein, dass es plötzlich Heißhunger entwickelt und ständig um Futter bettelt. Fast alle depressiven Tiger vernachlässigen ihre Körperpflege und viele benutzen die Katzentoilette nur noch unregelmäßig oder gar nicht mehr. Eine schwerwiegende körperliche Erkrankung führt bei Samtpfoten oft zu einer Depression, da sie von Natur aus dazu neigen, sich in einer Notlage zurückzuziehen und still zu leiden. Zeigt Mieze ein Verhalten, das eine Depression vermuten lässt, ist es daher unbedingt erforderlich, sie vom Tierarzt untersuchen zu lassen. Er muss eine organische Krankheit ausschließen, bevor die Suche nach möglichen Ursachen für psychische Probleme beginnt.

Kann der Tierarzt eine körperliche Erkrankung ausschließen, stellt sich die Frage nach möglichen Ursachen für das veränderte Verhalten der Mieze. Wie beim Menschen kann auch beim Tier die Depression vielfältige Ursachen haben. Bei Bärle glückte die Umgewöhnung in die völlig neue Lebenssituation nach einer angemessenen Übergangsphase. Nicht jede Katze ist jedoch in der Lage, ohne Hilfe eine derart massive Veränderung zu bewältigen. Vor allem, wenn die Samtpfote einen langjährigen menschlichen Sozialpartner oder auch die geliebte Mitkatze durch den Tod verliert, kann sich die Trauer über den Verlust zu einer Depression entwickeln. Wie der Mensch geht auch ein Tier ganz individuell mit einer einschneidenden Veränderung um. Nicht immer gelingt es ihm aus eigener Kraft das seelische Gleichgewicht wiederzufinden. Ist die Mitkatze gestorben, kann es der zurückbleibenden Mieze helfen, wenn sie von ihrem Besitzer einen neuen Partner geschenkt bekommt. Wer seinen Liebling auf diese Weise trösten will, darf aber nicht sofort Ersatz ins Haus holen. Mehrere Wochen sollte die Katze Zeit bekommen, bevor ein neuer Kamerad in ihr Leben tritt. Wichtig ist, dass der neue Mitbewohner der so vermissten Samtpfote charakterlich ähnlich ist. Denn wird eine ausgeglichene und eher zurückhaltende Katze durch einen frechen Draufgänger ersetzt, erzeugt das Stress.

Die Chance, dass aus diesen beiden enge Freunde werden, ist eher gering. Gleich und gleich gesellt sich eben gern und lagen bisher zwei ruhige Samtpfoten gerne eng aneinander gekuschelt auf dem Sofa, schließt die Katze einen neuen ruhigen Tiger wohl schnell in ihr einsames Herz.

Schwierige Ursachenforschung

Reagiert eine Mieze häufig scheu und ängstlich, besteht bei ihr ein größeres Risiko, im Laufe ihres Lebens einmal eine Depression zu entwickeln. Will der Freigänger plötzlich überhaupt nicht mehr aus dem Haus, ist vielleicht ein neuer Kater in der Nachbarschaft eingezogen, der ihm Angst einjagt. Die Katze zieht sich zurück und fühlt sich so unterlegen, dass sie depressiv werden kann. Stress führt nicht nur beim Menschen, sondern auch bei der Katze oft langsam, aber sicher zu einer  Depression.

Experten geben Rat

Für Katzenhalter ist es oftmals schwierig, der Ursache einer Depression des Tieres ohne  professionelle Hilfe auf den Grund zu gehen. Da braucht es den Blick eines Experten, um festzustellen, was der niedergedrückten Mieze so sehr zu schaffen macht, dass sie keine Lebensfreude mehr hat. Der Tierarzt ist ein guter Ansprechpartner, wenn es darum geht, qualifiziert professionelle Unterstützung zu finden. Denn nicht jeder, der sich als Katzenpsychologe bezeichnet, ist auch wirklich so mit der Seele einer Samtpfote vertraut, um kompetent weiterzuhelfen. Aufgrund der Risiken und Nebenwirkungen ist eigenmächtiges Handeln des Katzenhalters bei der Verabreichung von Psychopharmaka absolut tabu.

Wichtig für das depressive Tier in dieser Situation sind die Geduld und das Verständnis seines Menschen. Katzen sind höchst individuelle Geschöpfe und reagieren manchmal bereits
auf scheinbar harmlose Veränderungen in ihrem Alltag mit unvorhersehbarer Verzweiflung. Doch wenn die bekümmerte Mieze spürt, dass ihr „Dosenöffner“ auch jetzt für sie da ist, hat sie gute Chancen, ihre seelische Balance wiederzufinden.

Eine Antwort

  1. Ich findes sehr wichtig, dass auch über die Psyche der Haustiere berichtet wird. So kann man vielleicht solche Dinge schneller erkennen.

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