Beinschutz für Pferde: Über Bandagen, Gamaschen und Co.
Pferde sind aus dem Leben vieler Menschen kaum noch wegzudenken. Seit Ewigkeiten begleiten uns die großen Tiere in unserem Alltag und sind ein wertvoller Teil unserer Freizeit. Egal ob Freizeitreiter, Dressurliebhaber, Springreiter oder Geländefan, wir alle schätzen die hohe Leistungsbereitschaft unserer Pferde. In der Dressur, im Springsport und auch bei Geländeritten werden allerdings die Beine des Pferdes stark beansprucht. Sie müssen mit verschiedenen Untergründen und Belastungen zurechtkommen und werden durch vielfältige Ansprüche stark strapaziert. Dabei sind die Beine des Pferdes besonders sensibel und sollten unbedingt richtig geschützt und unterstützt werden. Unzählige Produkte versprechen, das Pferdebein bestmöglich zu schützen und doch ist in der Reiterwelt sehr umstritten, welches Produkt sich nun am besten eignet. Wir zeigen dir in diesem Artikel, was Gamaschen, Bandagen und Co. so alles können, welche Vor- und Nachteile die Produkte mit sich bringen und wie du die richtige Wahl für dein Pferd treffen kannst! Wofür brauchen Pferde einen Beinschutz? Pferdebeine sind sehr sensibel und können trotz hoher Belastbarkeit schnell verletzt werden. Vergleicht man die zarten Pferdebeine mit anderen Körperteilen des Pferdes, so fällt schnell auf, dass sie verhältnismäßig sehr dünn und knochig wirken. Das Pferdebein ist also allein von der Anatomie her relativ wenig geschützt, weil Sehnen und Knochen weder durch große Muskeln noch durch Fettgewebe vor äußeren Einflüssen geschützt werden. Beansprucht man die Beine des Pferdes zum Beispiel in der Dressur, beim Springen oder im Gelände, so können die Beine durch einen Beinschutz unterstützt und geschützt werden. Ein Beinschutz sorgt zunächst dafür, dass die Haut des Pferdes sowie die empfindlichen Sehnen geschützt werden. Stangen beim Sprung, Stock und Stein im Gelände oder auch die eigenen Hufe können das Pferdebein schnell äußerlich verletzen. Mit einem geeigneten Beinschutz kann das nicht passieren. Vor allem in anspruchsvollen Dressuraufgaben, bei hohen Sprüngen oder in der Vielseitigkeit werden die Sehnen des Pferdes stark beansprucht. Durch den passenden Beinschutz werden die Sehnen vor äußeren Einflüssen geschützt und gleichzeitig gestützt. Welcher Beinschutz sich am besten für dein Pferd eignet, hängt also maßgeblich davon ab, was du mit deinem Pferd machen möchtest. Bandagen für Pferde: Ein umstrittenes Thema Bandagen für Pferde bestehen meist aus Fleece oder anderen weichen Materialien und sind grundsätzlich ca. zwei bis drei Meter lang. Um das Pferdebein zu schützen werden die Bandagen ähnlich wie ein Verband um das Bein des Pferdes gewickelt und danach mit einem Klettverschluss befestigt, ohne dabei die Gelenke zu fixieren. Eine Bandage bedeckt das Röhrbein und die Beugesehne des Pferdes und dient als Schutz. Trotzdem ist der Einsatz von Bandagen sehr umstritten, weil viele Reiter die schicken Bandagen vor allem als Modetrend empfinden und den Fokus eher auf die Nachteile lenken. Richtig angelegt können Pferdebandagen allerdings auch sinnvoll sein. Mache dir am besten selbst ein Bild von den Vor- und Nachteilen und entscheide dann, ob Bandagen für dein Pferd eine sinnvolle Unterstützung darstellen. Vorteile Nachteile – schicke und stylische Optik– wärmt die Sehnen– stärkere Durchblutung durch Wärme– Schutz vor äußeren Verletzungen– flexibel anpassbar an das Pferdebein – bei zu festem Anlegen wird die Durchblutung gestört– können zu Hitzestau führen– stützen nur geringfügig– keine einfache Anwendung– nicht geeignet für das Gelände Nice to know: In Prüfungen auf dem Turnier sind Bandagen grundsätzlich nicht erwünscht. Auf dem Abreiteplatz werden sie generell toleriert. Bandagierunterlagen: Unverzichtbar? Bandagierunterlagen eignen sich, wie es der Begriff bereits vermuten lässt, als Unterlage für Bandagen. Sie bestehen aus einem weichen, gepolsterten Material und dienen als Polsterung zwischen der Bandage und dem Pferdebein. Da Bandagierunterlagen länger sind, als der bandagierte Bereich des Pferdebeins, schützen sie zusätzlich das Vorderfußwurzelgelenk und das Fesselgelenk vor äußeren Verletzungen. Zudem kann die Bandage sich nun durch das flexible und weiche Material der Bandagierunterlage optimal an das Bein des Pferdes anschmiegen und die Luft kann besser zirkulieren, sodass es nicht so schnell zu einem Hitzestau kommt. Auf diese Weise lässt sich eine Bandage in Kombination mit Unterlage an jedes Pferdebein anpassen, sodass keine Druck- oder Scheuerstellen aufgrund unpassender Ausrüstung entstehen. Tipp: Lege die Bandagierunterlage an die Stelle des Pferdebeins, an der sie sitzen soll und fixiere die Unterlage mit der Bandage. Achte beim Bandagieren darauf, dass du die Bandage immer nur dann festziehst, wenn sie nach hinten in Richtung des Schweifes zeigt. Auf diese Weise verringerst du die Gefahr, zu viel Druck auf die Sehnen auszuüben und diese einzuschnüren. Das Ende des Klettverschlusses sollte an der äußeren Seite des Pferdebeins liegen und nach hinten zeigen. Gamaschen: Robuster Beinschutz für Pferde Gamaschen sind im Vergleich zu Bandagen besonders leicht und schnell anzulegen, weshalb viele Reiter diese Form des Beinschutzes als besonders praktisch und effektiv empfinden. Im Gegensatz zu den weichen, flexiblen Bandagen haben die meisten Gamaschen eine relativ starre Form. Das hat den Vorteil, dass die Sehnen des Pferdes besonders gestützt werden und das Bein zugleich vor äußeren Verletzungen geschützt wird. Besonders im Gelände beim Springreiten oder bei festen Geländesprüngen und unebenen Untergründen sind Gamaschen eine gute Wahl, um das Pferd bestmöglich zu unterstützen. Hartschalengamaschen: Diese Art von Gamaschen verfügt über eine harte Schale und bietet somit zuverlässigen Schutz für das Fesselgelenk und eine gute Stabilität. Durch die harte Form lässt sie sich allerdings nur bedingt an die Form des Pferdebeins anpassen, weshalb beim Kauf unbedingt die richtige Größe gewählt werden sollte. Durch das Futter, das meist aus Neopren oder Lammfell besteht, liegt die Hartschalengamasche angenehm am Pferdebein an. Fesselkopfgamaschen: Die Fesselkopfgamasche umschließt neben dem Röhrbein und der Beugesehne auch noch das Fesselgelenk des Pferdes, sodass diese Form einen ähnlichen Schutz bietet, wie die Bandage. Im Vergleich zu Bandagen ist die Fesselkopfgamasche etwas stabiler, allerdings weniger starr als die Hartschalengamasche. Dadurch lässt sich diese Form ideal an das Pferdebein anpassen. Dressurgamaschen: Wie der Name schon sagt, eignen sich Dressurgamaschen vor allem für die Dressur. Sie schützen das Pferdebein und sind eine optimale Alternative zur Bandage. Sie lassen sich leicht befestigen und sind nicht nur praktisch, sondern auch schick. Löffelgamaschen: Die sogenannten Löffelgamaschen verfügen über einen festen Teil in Form eines Löffels, der die Innenseite des Pferdebeins schützt. Vor allem die Innenseite des Fesselgelenks wird dabei, ähnlich wie bei einer Streichkappe, vor äußeren
Schutz vor Bremsen
Die Bremsenzeit hat bereits begonnen… Aber nicht nur wir werden von den kleinen Stechfliegen belästigt, sondern auch unsere Pferde. Vor allem an sehr schwülen Tagen sind leiden unsere Pferdchen auf der Wiese. Wie ihr euch und euren Tierfreund am besten vor den Blutsaugern schützen könnt, verraten wir euch in diesem Artikel. Vorbeugung Bremsen sind die wohl unangenehmsten Begleiter des Pferdes. Es gibt jedoch eine Reihe von Pferde Insektenschutz Mitteln, die bereits im Voraus Abhilfe schaffen können. Fliegenabwehrspray für Pferde stellt eine Möglichkeit dar, die lästigen Bremsen fernzuhalten. Bereits vor dem Aufenthalt an beliebten Bremsen-Aufenthaltsorten (vor allem am Wasser) wird das Spray auf das Fell aufgetragen und wirkt über mehrere Stunden hinweg. Manche schwören hingegen auf natürliche Maßnahmen, wie Knoblauchfutter, welches den Selbstschutz des Pferdes vor Insekten stärkt. Welches Insektenschutzmittel für das individuelle Pferd am besten geeignet ist, kommt auf den Charakter sowie die Verträglichkeiten des Pferdes an. Verträgt ein Pferd das übliche Bremsenschutzspray nicht oder reagiert empfindlich, kann auch auf eine Bremsenschutzcreme oder ein Fliegenschutz Deo ausgewichen werden. Beim Ausritt darf der Schutz des Reiters natürlich nicht vergessen werden. Bremsen bevorzugen es zwar grundsätzlich, Pferde zu beißen, jedoch Für die weitaus empfindlichere Haut des Menschen empfiehlt sich ein handelsüblicher Mückenschutz. Ohren auf! Auch ein Extraschutz der Ohren wird bei Pferden grundsätzlich empfohlen. Bremsen fühlen sich von warmen Orten des Körpers besonders angezogen. Daher schrecken sie auch nicht davor zurück, es sich in Pferdeohren bequem zu machen. Ohren müssen bei vielen Insektensprays ausgespart werden und stellen auch aus diesem Grund eine besonders gute Einstichstelle dar. Eine Pferde Fliegenhaube kann dieses spezifische Problem jedoch schnell lösen. Solange das Ohr abgedeckt ist, besteht der Schutz. Darüber hinaus ist eine Fliegenhaube auch noch ein schöner Hingucker für die edlen Tiere. Rundum gut geschützt Pferdedecken stellen eine sehr funktionale Lösung für das Bremsenproblem dar. Auch wenn es im Sommer meist zu warm für eine Decke ist, setzen viele Hersteller atmungsaktives Material ein. Beispielsweise ist die Fliegendecke RugBe SuperFly (siehe Foto) von KERBL extra für Weide und Paddock konzipiert worden. Eine helle Farbgebung und ein abnehmbares Halsteil schützen vor Überhitzung an besonders warmen Tagen. Augen zu und durch Da Bremsen auch vor dem empfindlichen Pferdeauge keinen Halt machen, finden Fliegenschutzmasken oft Anwendung. Die Masken sind so konzipiert, dass sie das Sichtfeld des Pferdes nicht einschränken und einen hohen Tragekomfort aufweisen. Das Pferd merkt also nicht, dass es eine Maske trägt, wird aber dennoch durch die feinen Maschen selbst vor kleinsten Stechmücken im Gesicht geschützt. Manche Pferde sind jedoch an den Ohren empfindlich. In diesem Fall sollte eine Fliegenmaske mit Ohrenaussparung gewählt werden. Nachhaltiger Schutz Während des Ausritts oder einer kurzen Zeit auf der Wiese können die o.g. Hilfsmittel echte Retter sein. Haben sich die Bremsen jedoch erst einmal in großer Zahl vermehrt, muss die Fliegenabwehr nachhaltiggestaltet werden. Hierbei hat die Marke KERBL die innovative Bremsenfalle Taon-X entwickelt. Die Fallen werden auf der Wiese, im Stall oder in der Nähe von See- oder Flussufern aufgestellt und reduzieren bis zu 95% der Bremsen in der direkten Umgebung und hat je nach Modell einen maximalen Wirkungsbereich von bis zu 10.000 m²! Wie dies funktioniert? Ganz ohne chemische Mittel und umweltfreundlich. Der Ball erwärmt sich und simuliert so für die Bremse ein Zielobjekt zum Blutsaugen. Nach dem erfolglosen Versuch der Blutaufnahme hebt das Insekt nach oben ab und erkennt als einzigen vermeintlichen Ausweg den Fangbehälter. Wie die Bremsenfalls montiert wird und aufgebaut ausseht, könnt ihr in dem unten stehenden Video sehr gut sehen.