Besuch im Tierpark ARCHE WARDER
Von Enten, Gänsen, Hundepfeifen und tauchenden Wasserschweinen. Vor einiger Zeit erreichte uns eine bescheidene Anfrage per E-Mail. Frau Beate Hirsch aus dem Tierpark Arche Warder bat um eine einfache Hundepfeife. Als Erklärung schrieb sie, dass sie mit den Enten im Park trainiere, da diese durch die Stallpflicht unterfordert waren. Zusammen mit den Auszubildenden wollte Frau Hirsch das Training der Enten, Hühner und Gänse erweitern und auch für die Besucher nutzen, um zu zeigen, was alles möglich ist. Zu den vorhandenen Hundepfeifen und Klickern fehlten aber noch 2 zusätzliche Pfeifen. Nach kurzer Rücksprache haben wir ein etwas größeres Paket zusammengestellt. Da es sich hier um einen Tierpark für Nutztierrassen handelt und nicht um ein konventionelles Tierheim, war etwas Feingefühl bei der Auswahl der Spenden gefragt. Nachdem ein großes Paket geschnürt und ein Termin abgemacht war, fuhr ich am 03.05. endlich nach Warder. Super ausgeschildert und idyllisch gelegen, traf ich pünktlich um 8.00 Uhr ein. Frau Iwon begrüßte mich ausgesprochen herzlich. Diese Freundlichkeit war durchgängig im ganzen Tierpark anzutreffen. Trotz verschiedener ungeplanter Vorfälle, die immer wieder vorkommen wenn man mit Tieren arbeitet, waren alle Tierpfleger freundlich und hilfsbereit. Schnell war auch der Wagen entladen. Anscheinend hatte ich gut eingepackt. Trinkeimer, Streu, Heu, Pferdeleckerlies, Kaninchenstall und einiges an Kleinzubehör fanden großen Anklang, und natürlich die 2 Hundepfeifen. Frau Iwon lud mich dann ein, mit ihr zusammen den Tierpark zu erkunden. Sehr glücklich war ich persönlich darüber, dass viele Tiere zum Anfassen da waren und diese dieses auch sichtlich genossen. Kleine Schweine kraulen, Hühner streicheln und einem seltenen Poitou-Eseln über die Stirn streichen. Wenn man bedenkt, dass es weltweit nur noch ca. 500 von diesen Eseln gibt, ist es ein Wunder sie zu sehen und zu streicheln. Alle Tiere konnten selbst entscheiden, ob Streicheleinheiten gewollt waren oder nicht. Sowas finde ich immer schön zu sehen. Große Gehege, toll ausgestattete Weiden mit vielen verschiedenen Unterschlupfmöglichkeiten. Es war für mich mein erster Besuch im Tierpark. Nachdem ich nun persönlich da war, kann ich jedem empfehlen diesen wirklich besonderen Park zu besuchen. Nicht nur die Nähe zu den Tieren, die artgerechte Haltung, sondern auch das auf den ersten Blick einfache Konzept der Haustierrassen ist beeindruckend. Die Arbeit des Tierparks mit der Erhaltung der alten Haustierrassen ist unglaublich wichtig. Teilweise ist das leider nur noch in der Optik möglich ist, da der ursprüngliche Genpool nicht mehr existiert. Auch die Vielfalt der verschiedenen Rassen ist beeindruckend und dazu jeweils noch die Wildform der eigentlichen Rasse, wie zum Beispiel bei den Schweinen. 11 verschiedene Arten gibt es zu sehen, vom stark gefährdeten Turopoljer Wasserschwein über das putzig anzusehende Mangalitza Wollschwein bis hin zum bekannten Wildschwein. Die unterschiedlichen Eigenschaften der jeweiligen Rasse sind sehr interessant. Das Turopoljer Schwein schwimmt und taucht, während das Wildschwein im Wald lebt. Da man die Rassen direkt im Vergleich sehen kann, sind die körperlichen Merkmale schnell zu erkennen. Selbst so oft gesehene Tiere wie Rinder gibt es in der Arche Warder in vielfältiger Ausführung. Es gibt Rinder mit extrem großen Hörnern und auch welche ganz ohne. Das Hinterwälder Rind z.B. ist vergleichsweise klein im direkten Vergleich zum europäischen Wasserbüffel. Ein Rundgang über die 40 HA große Anlage war ein Vergnügen, Frau Iwon war eine wunderbare Begleitung. Ich, als nordisches Landei, habe viel gelernt. Meine Kinder freuen sich jetzt schon auf einen bald stattfindenden ganztägigen Familienausflug. Wir als tiierisch.de sind froh und stolz einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben, den Tieren und den unglaublich engagierten Tierpflegern den Arbeitsalltag ein wenig zu versüßen und etwas helfen zu können. Und auch Frau Hirsch wünschen wir weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Training mit den Enten, Gänsen und Hühnern. Wenn sie das Ergebnis selber sehen möchten, besuchen sie die Arche Warder: www.arche-warder.de Mit tiierischen Grüssen Tina von tiierisch.de
Gewinner von „Wo ist NERO?“ ist ermittelt.
Auch unsere Hunde brauchen manchmal Urlaub um sich vom tiierisch.de Büroalltag und den ganzen Menschen hier zu erholen. So auch unser NERO. Als er uns kürzlich Urlaubsgrüße schickte, kam uns spontan eine Idee. Warum machen wir daraus nicht ein Rätsel und ein kleines Gewinnspiel? Gesagt – getan. Hier ist unsere Frage. An welchem europäischen Binnengewässer macht NERO gerade Urlaub? Schreibt eure Antwort unter den Text in einen Kommentar und vergesst nicht, eure eMail-Adresse einzugeben.(wird natürlich nicht veröffentlicht!) Falls ihr gewinnt, wollen wir euch natürlich schnell benachrichtigen. Das Gewinnspiel endet wenn 50 verschiedene Teilnehmer einen Kommentar / eine Lösung abgegeben haben oder aber spätestens am 31.05.2017. Gibt es mehrere richtige Lösungen, entscheidet das Los. Gibt es keine richtige Lösung wird der Preis unter allen Teilnehmern verlost. Jeder Teilnehmer darf nur einmal mitmachen. Und was gibt es zu gewinnen? Ein Riesen-Futter-Überraschungspaket für Hunde und ein CURVER Reiseset für Hunde – die/der Gewinner/in wird sich freuen. Viel Glück, die Chance steht 1:50 – also nicht schlecht. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen über 18 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, mit Ausnahme von Mitarbeitern der tiierisch.de GmbH oder deren Familienangehörige. Der/die Gewinner/in wird nach Abschluss des Gewinnspiels per eMail innerhalb von 24h benachrichtigt. Sofern der Gewinner nicht erreichbar ist und er sich nicht innerhalb einer Woche nach der Kontaktaufnahme zurückmeldet, wird der Gewinn unter allen richtigen Lösungen erneut ausgelost und ein neuer Gewinner ermittelt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mittlerweile ist Nero wieder im Office, der schöne Urlaub in Italien ist vorbei. Die/der Gewinner/in wurde soeben ermittelt. Die richtige Lösung war: GARDASEE Alle Kommentare mit der richtigen Lösung waren im Lostopf und gewonnen hat … Trommelwirbel … Melanie, unsere PR-Abteilung wird in Kürze mit Dir Kontakt per eMail aufnehmen, um Dir die Gewinne ordnungsgemäß zukommen zu lassen. Das ganze tiierisch.de Team gratuliert ganz herzlich.
tiierisch.de spendet 1000 € für neues Katzenhaus an den Verein Tierschutz Niebüll und Umgebung e.V
Es ist ein sonniger und für die Jahreszeit warmer Tag im Dezember 2015. Wir sind mit einem überdimensionalen 1000€ Scheck, unserer Kamera und einem unserer tiierischen Kollegen auf dem Weg nach Niebüll. Genauer gesagt, nach Klixbüll, zur Auffangstation des Tierschutz Niebüll und Umgebung e.V.. Begleitet von hellen Sonnenstrahlen, fahren wir in eine mit Bäumen gesäumte Auffahrt. Während wir aus dem Auto aussteigen, werden wir von großen grünen Augen beobachtet. Es sind mehrere schwarz-weiße Katzen und eine getigerte Katze, die von ihrem Raum einen tollen Blick auf die Auffahrt und den Parkplatz haben. Keiner unserer Schritte entgeht den Tigern. Natalie Martens, die erste Vorsitzende und Frauke Matthiesen die Kassenwartin des Vereins heißen uns willkommen. Es wurde ein Projekt gesucht, welches wir mit einem Spendenbetrag von 1000€ unterstützen wollen. Der Verein Tierschutz Niebüll und Umgebung e.V. ist zur Zeit dabei Räumlichkeiten für die Katzen zu schaffen und sammelt dafür die dringend benötigten Gelder. Es sollen drei weitere Räume für zu vermittelnde Katzen mit angrenzenden Freigehegen gebaut werden. Wir können uns nach der fotografisch festgehaltenen, feierlichen Scheckübergabe von den bisherigen Bauergebnissen persönlich überzeugen und werden durch die Auffangstation geführt. Beobachtet werden wir von großen Katzenaugen und begleitet von sanftem Miauen dürfen wir die Katzen kennenlernen. Jeder Stubentiger holt sich seine Schmuseeinheit ab und das eine oder andere „ah“ und „oh“ verlässt unsere Lippen. Samtpfoten haben doch immer eine besondere Aura um sich. Wir freuen uns sehr, den Verein mit dieser Spende unterstützen zu können und wünschen allen tiierischen Bewohnern der Auffangstation eine baldige Vermittlung. Falls Ihr auch dem Verein helfen oder einem der hübschen Haustiger ein neues Zuhause geben wollt, dann schaut auf der Seite des Vereins vorbei.
Die Straßenhündin Noa – ein Schicksal
Ein Hilferuf Wir bekamen einen Hilferuf von Regina. Sie wollte eine kleine rumänische Hündin namens Lina bei sich aufnehmen, ihr Haushalt war jedoch nicht darauf ausgelegt. Da alles sehr schnell gehen musste mit dem Umzug der Hündin blieb kaum Zeit für Vorbereitungen. Wir haben uns im Team besprochen und wollen Regina und Lina (die inzwischen Noa heißt) unterstützen. Emma, einer unserer Mitarbeiterhunde ließ es sich nicht nehmen und stellt persönlich eine Erstausstattung für Noa zusammen: Für Noa gibt es ein Halsband, Geschirr und Leine, sowie eine Schleppleine als Schutz vor dem Ausbüxen. Da sie von der Straße kommt ebenfalls Pflegemittel für Fell und Ohren gegen Milben, Flöhe und Ähnlichem. Wichtig ist auch das Kürzen der Krallen mit einer Krallenschere. Für erste Trainingseinheiten ist ein Clicker, eine Pfeife und Leckerlis dabei. Damit Noa lernt mit dem Menschen zusammen zu arbeiten ist der Futterdummy sehr hilfreich, da kann sie Spaß mit dem Menschen erleben. Folgend ein Bericht der Pflegestelle: „Unsere braun-schwarze Noa stammt ursprünglich aus Rumänien und wurde zusammen mit ihrer Schwester Marie von Hundefängern gefangen. Über eine Organisation kamen die beiden, schwer traumatisierten Hunde, nach Deutschland zu ihrer ersten Pflegestelle. Die Dame hat ein Herz für Straßenhunde, wahrlich! Schon immer nahm sie Pflegehunde bei sich auf und vermittelte sie weiter, doch hochschwanger und mit weiteren Kindern am Rockzipfel waren zwei traumatisierte Straßenhunde einfach zu viel für die Familie. Marie und Lina verstärkten gegenseitig ihre Ängste und konnten kein Vertrauen aufbauen. Nachdem Diana (sie hat uns vermittelt) Marie bereits bei sich aufnehmen konnte, fragte sie mich ob ich bei der Vermittlung helfen könne. Marie fand sehr schnell ein neues Zuhause. aber Noa entwickelte eine Abneigung gegen eines der Teenager. Es ist ein ziemlich großer Junge der sie vielleicht an schlechte Erfahrungen erinnert. Sie fing an nach Händen zu schnappen, wenn ihr ein Geschirr angelegt werden sollte. Ich überlegte und schrieb, wie ich es gewohnt war, vielen privaten Pflegestellen und schließlich auch anderen Vereinen. Aber ich erhielt von niemand Antwort, niemand wollte Noa in Pflege nehmen. Eigentlich sind wir in unserem Haushalt nicht für einen weiteren Hund ausgelegt, allerdings habe ich die nötige Zeit für Noa und eine Singlewohnung welche leer steht. So besprach ich mit meinem Lebensgefährten. dass ich mit ihr und meinem eigenen Hund dort einziehen würde und sie tagsüber voll und ganz an unserem Leben teil nehmen kann. Sie lernt die Katzen kennen, die Musik meines Mannes, unseren Speiseplan und sich langsam an das Wohnungsleben gewöhnen bis wir sie den Interessierten vorstellen können. Noa hatte ich bei diesem Entschluss noch nicht einmal kennengelernt. Jedoch hatte ich jeden Abend das Gefühl, dass ich ihre Angst spüren könnte und es deprimierte mich, dass ihre Schwester bereits fröhlich über die Wiese tollte. Selbstverständlich habe ich mich für Marie gefreut aber Noa hat genau das gleiche verdient! Als ich sie besuchen kam, saß sie knurrend in einem Regal. Sie wollte den sich nähernden Herrn des Hauses beißen. Sie fühlte sich sichtlich bedrängt und unwohl. Ab und zu war es mir möglich Blickkontakt aufzubauen, was mir beim zweiten Besuch zu Gute kam, denn da war sie schon viel lockerer. Noa mag im Moment keine Männer, lässt sich kein Geschirr anlegen und lebt seit sie gefangen wurde (im Pass sind 5 Lebensmonate angegeben) isoliert. Sie hat kein Problem mit anderen Hunden und auch Kinder sind kein Problem. Diese kleine Maus sollte gar nicht nach Deutschland kommen. Die Familie wollte ursprünglich nur Marie vermitteln, hat jedoch beim Transport ein warmes Herz für Noa gehabt. Nun wollen wir alle zusammen halten damit Noa endlich ankommen kann und nicht nur einen Zwischenposten zugewiesen bekommt!“ Noas Schicksal soll repräsentativ für all die Tierheimhunde und traurige Seelen sein, die ein neues, schönes Zuhause suchen. Für weitere Informationen und bei Interesse einer Vermittlung klickt auf diesen Link.
Futterspenden für ein Tierheim im Osten Ungarns
Nicht nur hier bei uns in Deutschland leiden Tiere Durch Zufall haben wir vom „Kóborlók Állatvédelmi Egyesülete“ in Ungarn gehört. Wir haben unsere Regale durchstöbert und konnten für das Tierheim in Nyirmada, im Osten Ungarns, unter der Leitung von Magdolna Heé Futterspenden zur Verfügung stellen. Zusätzlich haben wir noch Decken und Futternäpfe dazugelegt, damit es die „wandernden und heimatlosen Hunde Nyirmadas“ gemütlich haben und ihr Futter aus Näpfen zu sich nehmen können. Das Tierheim hat eine deutsche Internetseite mit vielen Informationen und Bildern. Eine Gemeinschaft in Deutschland unterstützt die Arbeit von Magdolna und ihrem Team.
Die Übergabe der Spenden an das „Projekt Hansi“
Erneut machten wir uns auf den Weg zu den „Momos“ und den Ponys Leonie, Kurt und Hansi. Diesmal war unser Auto mit einem großen Karton beladen, voll mit Material, Zubehör und Futter für das kleine Schimmelpony Hansi. Trotz Urlaubszeit waren überraschend viele Menschen am schwedenroten Offenstall und wir wurden mit Kaffee und Schaumkussbrötchen herzlich empfangen. Die „Momos“ hatten teilweise ihre Kinder mitgebracht und es wurden alle Ponys gestriegelt, geputzt und sogar Kurt trug stolz einen keinen Jungen auf seinem Rücken. Trotz Urlaub sind einige „Momos“ samt Kind und Kegel zur Übergabe gekommen. Wir haben uns über so viel Interesse sehr gefreut (siehe Titelbild)! Voller Neugier wurde der mitgebrachte Karton geöffnet und die Begeisterung war aus den Kommentaren beim Auspacken zu hören. Neben Spezialfutter und Vitaminen für Hansi waren auch Leckerlies, Gerten für die Bodenarbeit, ein Putzkasten samt Inhalt und sogar eine Frisbee für Paula im Karton. Natürlich gab es für Hansi auch ein neues Halfter und einen neuen Führstrick, statt pink trägt der Herr nun rot. Doch nicht nur die Menschen waren neugierig, auch die Ponys mussten alles ganz genau untersuchen, anschauen und beschnuppern. Den großen Futtersack mussten wir vor Hansis guter Nase retten, bevor das Pony ihn an Ort und Stelle verdrückte. Wir haben die Begeisterung in den Gesichtern gesehen und freuen uns, dass die Sachen gefallen und gebraucht werden können. Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen Paula ihr neues Spielzeug persönlich zu „überreichen“. Sie hatte viel Spaß mit der Frisbee und hat wahnsinnige Sprints über die Koppel hingelegt. Hansi verlor in den letzten Wochen schon viel von seinem Hungerfell und langsam taucht ein richtiges Pony unter dem Zottelfell auf. Von den Leckerlies war er überaus begeistert und wollte den Eimer direkt leer futtern. Wir wünschen Hansi weiterhin gute Genesung und den „Momos“ viel Spaß und Freude bei der Arbeit mit den Ponys! Weitere Infos unter: www.nord-job-focus.de und www.facebook.de/tiierisch.de
Momo – das „Projekt Hansi“
Wir biegen in eine ruhige Seitenstraße in einem kleinen Dorf bei Flensburg ein und ein schwedenroter Offenstall auf einer kleinen Koppel erscheint im Blickfeld. Auf der Koppel stehen friedlich grasend ein dunkelbraunes, ein hellbraunes und ein weißes Pony. Beim Offenstall herrscht reges Treiben, nicht nur Menschen scheinen aktiv zu sein, auch ein schwarz-weißer Border Collie wuselt durch die Gegend. Wir werden von Bettina Jürgensen und dem Border Collie namens Paula begrüßt und über die Koppel geführt. Während wir über die Koppel laufen heben die Ponys interessiert ihre Köpfe und beobachten unseren Weg zu ihrem Stall. Alle Menschen scheinen etwas zu tun zu haben, kommen bei unserem Eintreffen aber alle zusammen und wir stellen uns kurz vor. Uns fällt auf, dass die Truppe bunt gemischt ist, jedes Alter und Geschlecht ist vertreten und alle wohnen in und um Flensburg. Nachdem auch wir uns als Mitarbeiter von tiierisch.de vorgestellt haben und sagten, dass wir uns freuen alle kennenzulernen und das Projekt verstehen lernen wollen, bekommen wir einen kleinen Rundgang durch den Stall. Alle anderen finden schnell zurück zu ihren Beschäftigungen, so werden die Ponys ruhig zum Stall geführt um sie zu putzen und zu pflegen, an den Stall werden Buchstaben geklebt, die später mit Lackfarbe ausgemalt werden sollen und der Zaun wird passend zum Stall schwedenrot angestrichen (siehe Titelbild). Bettina zeigt uns den von Sturm „Christian“ zerstörten und inzwischen wieder reparierten Stall und es fällt auf, wie wohnlich und bunt solch ein Pferdestall eingerichtet sein kann. In der großen Pferdebox hängen Bilder an der Wand und Osterdeko aus Stroh steht in der Fensterbank. An der langen Seite sind große Plakate befestigt mit Überschriften wie „Selbstbewusstsein braucht als Basis Selbstakzeptanz“ und „Wie wirke ich auf Pferde bei meiner Arbeit am besten?“ Nun erfahren wir, was es bedeutete, als Bettina uns die Menschen als „Momos“ vorstellte und von ihrem „Projekt Hansi“ sprach. Als Jobvermittlerin beim Jobcenter begann ihre Karriere und wurde ausgeweitet, als sie Qualifizierungen der Arbeitssuchenden durchführen sollte. Während ihrer Arbeit war es ihr aber schon immer ein Anliegen, dass die arbeitsuchenden Menschen nicht nur eine Arbeitsstelle brauchen, sondern auch emotional auf diese Arbeit vorbereitet werden müssen. Als dann ein neues Gesetz verabschiedet wurde, war diese sogenannte „Aktivierung“ förderungsfähig und Gelder konnten dafür angewandt werden. Durch einen Zufall kam Bettina auf die Idee, Menschen mithilfe von Pferden emotional zu unterstützen und auf die Arbeitswelt vorzubereiten . So erfahren wir, dass das dunkelbraune Pony Leonie heißt und den Grundstein für das Projekt setzte. Kurt, das kleine hellbraune Pony war ein ausgedientes Schulpony und genießt jetzt seinen Lebensabend bei guter Pflege. Die „Momos“ sind zwei Tage die Woche am Offenstall und kümmern sich um die Ponys und der Gestaltung des Geländes. Eigene kreative Ideen sind erwünscht, werden gefördert und unterstützt. Die anderen drei Tage in der Woche treffen sich alle Teilnehmer in der Walzenmühle und besprechen verschiedene Themen theoretisch. An solchen Tagen sind auch die im Stall hängenden Plakate entstanden. In den Theoriestunden wird besprochen wie Bewerbungen geschrieben oder Konflikte im Alltag und Berufsleben gelöst werden können. Uns fällt jedoch auch auf, dass bei dieser „Aktivierung“ nicht ein Gruppenziel im Vordergrund steht, sondern jeder Mensch als Individuum mit seiner Geschichte und seinen Problemen gesehen wird. So suchen sie gemeinsam nach Lösungen und jeder hat sein persönlich gestecktes Ziel. Finanziert wird das Projekt durch das Jobcenter Flensburg, jedoch sind die Mittel knapp und es muss mit dem Geld gut gehaushaltet werden. Nun kam es dann dazu, dass Bettina gebeten wurde ein kleines Pony aufzunehmen, dem es leider überhaupt nicht gut ergangen ist. Das „Projekt Hansi“ verschafft der Gruppe ein gemeinsames Ziel, denn dieses Pony muss kämpfen. Abgemagert, krank und ungepflegt kam es zu den „Momos“ und nun wird mit aller Macht versucht dem kleinen Schimmelpony wieder auf die Beine zu helfen. Während wir dem Bericht von Bettina lauschen werden Leonie, Kurt und Hansi draußen geputzt, gepflegt und geherzt. Paula, der Border Collie, spielt nebenbei ausgelassen mit einem der „Momos“ und jedem der Tiere ist anzusehen, wie sehr es die Aufmerksamkeit genießt. Für uns ist klar: dieses einmalige Projekt müssen wir unterstützen. Zum einen werden die Tiere gut umsorgt und zum anderen tut dieses ganze Projekt den Menschen sehr gut. Jeder hat seine Aufgabe und die Ponys verlassen sich auf ihre Menschen. Die „Momos“ wissen um ihre Verantwortung und sind mit Ehrgeiz, Feuereifer und ganzem Herzen bei der Sache. Am 18.05. sind die „Momos“ auf der Automeile Flensburg hinter der Oil Tankstelle und am 22.05. findet ein Tag der offenen Tür statt. Bis dahin soll der alte Kurt ein paar Tricks lernen und Hansi ein bisschen gesünder werden. tiierisch.de hat sich entschieden, dieses Projekt zu unterstützen und Hansi und den „Momos“ mit Material für Pflege, Training und Futter zu helfen. Weitere Infos unter: www.job-focus-nord.de