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Der Sommer ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Man braucht keine dicken Jacken und warme Schuhe, es regnet meist kaum und laue Sommerabende mit Freunden und Getränken heben die Stimmung. Doch während wir unvergesslichen Badespaß im Freibad genießen, gemütlich auf dem Balkon liegen oder mit einem kühlen Getränk den Strand unsicher machen, stehen unsere Pferde oft auf der Koppel und schwitzen. Wie du deinem Pferd an heißen Tagen etwas Gutes tun kannst, wie du das Training trotz hoher Temperaturen fortsetzen kannst und Tipps für eine tierisch lustige Erfrischung bekommst du hier in diesem Beitrag.

Was macht die Hitze mit meinem Pferd?

Pferde können sich generell sehr niedrigen und auch sehr hohen Temperaturen anpassen. Durch das dichte, lange Winterfell und das kurze, dünne Sommerfell passen sie sich automatisch an das jeweilige Klima an. Wird es im Sommer allerdings über einen längeren Zeitraum besonders warm, macht die Hitze auch unseren Pferden zu schaffen. Ähnlich wie beim Menschen machen die hohen Temperaturen im Hochsommer und vor allem in der heißen Mittagssonne das Pferd matt und müde. Oft schwitzen die eigentlich so lauffreudigen Vierbeiner bereits im Stehen auf der Koppel und atmen schon bei geringer Anstrengung sehr schwer. Neben Gefahren wie Sonnenbrand an empfindlichen Hautstellen oder einem möglichen Hitzeschlag kann durch zu heißes Wetter aber auch Stress verursacht werden, der durch Fliegen, Bremsen und Co noch erhöht wird.

Seepferdchen & Wellenreiter

Der Traum jedes waschechten Pferdemädchens ist ein Ritt am Meer oder ein Badeausflug an den See. Bilder von galoppierenden Pferden am Strand und planschenden Ponys im See verzaubern unsere Gedanken. Um Pferden im Sommer eine Abkühlung zu gönnen, ist ein Badeausflug genau das Richtige! Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Pferde sich zunächst langsam an das kühle Nass gewöhnen können und nicht direkt mit dem ganzen Körper in die Wellen springen. So bekommt der Kreislauf die Chance, sich an die angenehme Abkühlung zu gewöhnen.

Tipp: Nicht in jedem See ist das Baden mit dem Pferd erlaubt und auch an einigen Stränden ist in der Hauptsaison das Reiten und Baden mit dem Pferd verboten. Informiere dich unbedingt über die jeweiligen Regeln, damit dein Ausflug nicht zu einem Flop wird.

Wasser marsch!

Wer keine tierische Bademöglichkeit vor der Tür hat, muss deshalb nicht auf eine Abkühlung verzichten. Auch über eine genüssliche Dusche unter dem Wasserschlauch freuen sich Pferde und Ponys an heißen Tagen. Auch beim Duschen der Pferde muss sich der Kreislauf erst an das kühle Wasser gewöhnen, deshalb sollte der Wasserstrahl zunächst auf die Hinterbeine des Pferdes gerichtet werden. Diese sind am weitesten vom Herzen entfernt, sodass sich das Pferd langsam an die kühle Temperatur gewöhnen kann. Danach kann das ganze Pferd geduscht werden, allerdings sollte individuell darauf geachtet werden, keine empfindlichen oder unangenehmen Stellen zu erwischen. Nach dem Duschen sollte das Pferd mit einem Schweißmesser abgezogen werden, damit sich die Hitze nicht in dem nassen Fell anstaut und das Pferd sich nicht trotz hoher Temperaturen verkühlt.

Trainieren im Sommer

Gerade Berufsreiter, Turnierreiter oder ambitionierte Freizeitreiter können das Pferdetraining nicht wochenlang aussetzen, nur weil die Temperaturen zu hoch sind. Trotzdem sollten Reiter darauf achten, dass Pferden extrem hohe Temperaturen zu schaffen machen. Im Hochsommer schwitzen die großen Vierbeiner oft schon auf der Koppel und atmen bereits bei leichter Anstrengung schnell und flach, sodass eine intensive Trainingseinheit nicht unbedacht stattfinden sollte. Wenn dein Pferd aber genügend Kondition und einen stabilen Kreislauf hat, kann es natürlich trotzdem trainiert werden. Achte dabei auf folgende Tipps:

  1. Nutze kühlere Stunden: In den späteren Abendstunden sind die Temperaturen meist nicht so hoch, wie in der heißen Mittagssonne. Noch besser für ein Training geeignet sind allerdings die frühen Morgenstunden. Nach einer kühlen Nacht ist das Pferd ausgeruht und noch nicht von der Sonne aufgeheizt, sodass es im Training nicht so schnell überhitzt.
  2. Schattige und luftige Plätze: Ideal ist es, wenn der Reitplatz im Schatten liegt und das Pferd nicht in einer stickigen Reithalle trainiert wird, in der sich die Wärme der vergangenen Tage angestaut hat.
  3. Alternative Trainingsorte: Wenn die Luft in der Halle steht und der Reitplatz unter der Mittagssonne glüht, verlagere das Training an einen anderen Ort. Viele Reitanlagen verfügen über Koppeln, die an Waldrändern oder neben hohen Stallgebäuden liegen. Wenn möglich, trainiere doch einfach auf einer luftigen, schattigen Koppel. Meist sind die Pferde unter neuen und abwechslungsreichen Trainingsbedingungen sogar aufgeweckter und motivierter.
  4. Ein feuchter Reitplatzboden: In der heißen Sonne trocknet der Reitplatzboden schnell aus. Das hat den Nachteil, dass der Boden oft unangenehm tief ist und bei jedem Schritt eine Staubwolke aufwirbelt. Damit das Pferd neben der Hitze nicht auch noch dem Staub ausgesetzt ist, sollte der Boden regelmäßig gewässert werden.
  5. Insekten fernhalten: Wenn das Training im Sommer auf eine luftige Wiese oder in den schattigen Wald verlagert wird, sollte unbedingt an ausreichend Insektenschutz gedacht werden. Fliegen, Mücken und anderes Ungeziefer stressen die Pferde sonst zusätzlich. Fliegendecken, Fliegenmasken und Insektensprays erleichtern Pferd und Reiter das Training und helfen dabei, den Ritt möglichst stressfrei zu gestalten.

Alternatives Pferdetraining – eine Chance

Wenn es im Sommer einfach zu warm ist, fehlt oft sowohl dem Reiter als auch dem Pferd die Motivation, sich zu bewegen. Warum also nicht mal das klassische Reittraining ausfallen lassen und etwas Neues probieren? Von Spaziergängen über Gelassenheitstraining bis hin zu Bodenarbeit sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Alle Aktivitäten, die mehr den Kopf des Pferdes fordern und gleichzeitig körperlich weniger anstrengend sind, sind eine ideale Alternative für den Sommer. Vom Boden aus kann zudem super das Vertrauen gestärkt werden. So kann die heiße Zeit des Jahres ideal genutzt werden, um Basics zu erlernen oder sich Zeit für ein Schrecktraining zu nehmen, das sonst viel zu kurz kommt. Tipp: Für ein Training vom Boden eignen sich ein langes Bodenarbeitsseil und ein Knotenhalfter ideal.

Besonders wichtig: Wasser & Mineralstoffe

Genau wie bei Menschen und anderen Tieren ist es unheimlich wichtig für Pferde, genügend zu trinken. Natürlich sollten die Tiere immer genügend frisches und sauberes Wasser zur Verfügung haben, aber gerade im Sommer ist eine ausreichende Wasserzufuhr unverzichtbar. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser in Wassereimern und Bottichen nicht zu warm wird und frei von Insekten ist. Außerdem sollten die Eimer zwischendurch geschrubbt werden, da es sonst zu unappetitlichen Ablagerungen kommt. Neben genügend Wasser sind allerdings auch Salz- oder Minerallecksteine sinnvoll, denn durch das viele Schwitzen verlieren Pferde viele wichtige Mineralstoffe.

Apfeltauchen für kühle Köpfe

Um Pferden das Trinken schmackhaft zu machen, reicht es oft nicht, ihnen einfach einen Eimer Wasser vor die Nase zu halten. Mit dem Spiel „Apfeltauchen“ werden Pferde zum Trinken animiert und können dabei zugleich beweisen, was für schlaue Tiere sie sind. Und so geht’s: Du brauchst einen großen Eimer, jede Menge frisches Wasser, ein oder zwei Äpfel und ein Messer. Zuerst füllst du den Eimer mit Wasser und zerteilst den Apfel mit dem Messer in mehrere Stücke. Danach wirfst du die Apfelstücke in das Wasser. Dein Pferd wird schnell merken, dass es die Apfelstücke auf den Boden des Eimers drücken muss, um sie herausangeln zu können. Auf diese Weise bekommt dein Pferd Abwechslung an öden Sommertagen und wird gleichzeitig zum Trinken angeregt! Ein breiter, flacher Eimer eignet sich dafür ideal!

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