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In einem Aquarium leben nicht nur die Fische und Pflanzen. Im Wasser, im Boden, auf Oberflächen und im Filterschwamm lebt so einiges mikroskopisch Kleines und ist sogar notwendig, damit die Fische im Wasser nicht eingehen. Neben Bakterien tummeln sich dort auch Algen und diese gibt es in diversen Erscheinungen. Einige Grünalgen sind in geringen Mengen sogar positiv für das Leben im Aquarium. In zu hohem Maße hingegen wirken sie sich eher gegenteilig aus. Zum Beispiel sondern einige Algen giftige Substanzen ab, teils erst während des Zerfalls nach ihrem Absterben. Aber auch ungiftige Algen, die sich erst bilden und dann mit einer großen Biomasse schnell absterben, entziehen durch ihre Zersetzung dem Wasser den Sauerstoff. Manchmal kann ein Aquarium diesen Sauerstoffverlust nicht puffern und das ganze Wasser im Becken „kippt“. Deswegen wird zu gewissen Maßnahmen geraten, damit sich derartige Algenmengen oder gefährliche Algenarten wie Blaualgen nicht bilden.

Trotz allen Maßnahmen heften sich einige Algen nach und nach an die Aquarienscheiben. Hierbei gibt es Algenarten, die wie Beton an die Scheiben anhaften und teils die Basis für andere Algen und Lebewesen bieten. Es kann sich ein Film oder auch größer werdende Punkte mit harten Ablagerungen an den Scheiben bilden. Den Film kann man schnell entfernen aber die Ablagerungen sind hartnäckiger. Damit es gar nicht soweit kommt, können im Aquarium einige Lebewesen die Scheiben sauber halten. Fensterputzer-Fische oder viele Schneckenarten erledigen dieses.

 

Vor und Nachteile von Algenvertilgern im Aquarium

Es gibt Fische, Garnelen, Schnecken und weitere Wirbellose, die Algen vertilgen und sich positiv im Becken bemerkbar machen. Nicht alle dieser Tierarten säubern auch die Fensterscheiben. Garnelen eignen sich nicht zum Scheiben reinigen, aber einige Fensterputzer-Fische und viele Schneckenarten übernehmen die Aufgabe gerne.

Zuvor sollten diese Fragen geklärt werden:

  • Fühlen sich die gewählten Algenvertilger mit den Wasserwerten wohl?
  • Besteht das Risiko, dass die Algenfresser von anderen Aquarienbewohnern gejagt und sogar gefressen werden?
  • Vermehren sich die Algen-fressenden Arten vielleicht unkontrolliert und können zu einem Problem werden?
  • Fressen die Algenvertilger, die im eigenen Aquarium vorkommenden Algenarten?
  • Möchte man überhaupt neben den anderen Tierarten noch Algenvertilger im Becken haben?

Einige Schneckenarten vermehren sich schnell und lassen sich nur durch eine Futterreduzierung in ihrer Reproduktion eindämmen. Praktisch keine Schneckenart frisst alle Algenarten. Deswegen kombinieren viele Aquarianer mehrere Schneckenarten oder greifen auf andere Algenvertilger zurück. Geweihschnecken vertilgen auch die Algen an den Fensterscheiben (Weitere Infos dazu erhaltet Ihr im Wirbellosen-Aquarium .)

Auch einige Posthornschnecken oder Kahnschnecken wie die Algenrennschnecke vertilgen die Algen an den Fensterscheiben. Normalerweise vermehren Kahnschnecken sich im Aquarium nicht, Turmdeckelschnecken vermehren sich teils und Posthornschnecken mehren sich sogar sehr gut im Aquarium.

In der Regel lassen sich Aquarientiere, die für die Nachkommen auf Brackwasser angewiesen sind, nicht oder nur mit aktivem Aufwand im Aquarium vermehren. Der Aquarianer kann bei solchen Arten also von Anfang an entscheiden, ob er eine begrenzte Anzahl von Schnecken wünscht oder ob diese sich fortpflanzen sollen.

Normalerweise finden sich stets geeignete Tiere, die sich in den Wasserwerten des eigenen Aquariums wohl fühlen. Es sollten natürlich auch alle Fressfeindschaften ausgeschlossen werden.

Doch ein Reinigungsset für Aquariumscheiben kaufen?

Sind die Scheiben erst einmal stark mit hartnäckigen Algen befallen, werden Algenvertilger das nicht mehr beheben können. Mit normalen Möglichkeiten bekommt man diese harten Algenbeläge nicht entfernt. Nicht grundlos hat jeder professionelle Fensterputzer immer einen Rasierklingenschaber dabei. Solange die Rasierklingen wie gewohnt an den Ecken abgerundet sind, werden die Scheiben bei einer Reinigung mit den Klingen nicht zerkratzt. Vorsicht wäre jedoch in den Ecken bei den Silikonnähten angebracht. Richtig hartnäckiger Schmutz ist ohne Rasierklingenschaber nicht mehr von den Scheiben zu entfernen. Bei weniger festen Verschmutzungen, können diverse Schwämme oder Reinigungstücher helfen. Es sollten jedoch niemals die Produkte aus dem Haushaltswarenhandel genommen werden, da hier Weichmacher und andere Giftstoffe an das Wasser abgegeben werden können. Es sollte deswegen immer nur ein spezielles sowie professionelles ( Aquariumscheiben-Reinigungsset ) zum Einsatz kommen.

Ein Reinigungsset zur manuellen Reinigung der Aquarienscheiben.

Ob mit Schwämmen oder der Rasierklinge: An den Silikonnähten und anderen empfindlichen Teilen im Aquarium muss man sehr vorsichtig sein. Es ist in regelmäßigen Abständen eine Reinigung notwendig, da Algen immer wieder nachwachsen. Deswegen wäre es besser, wenn einige der Aquarienbewohner diese Arbeiten übernehmen und so die Reinigungsintervalle verlängern. Das schont auch die Silikonnähte. Damit der gewünschte Reinigungseffekt jedoch wirklich erreicht werden kann, müssen genügend Tiere die Scheiben säubern. In einem 500 Liter Aquarium würden 5 kleine Schnecken gewiss nie fertig werden. Also immer die Relationen im Auge behalten und dann können die Aquarienbewohner ohne störenden Verschmutzungen in ihrer vollen Pracht zur Geltung kommen.

Eine Antwort

  1. Vielen Dank für die Tipps! Die Scheiben unseres Aquariums sehen leider nicht mehr so toll aus. Daher ist es gut zu wissen, dass man bestimmte Tierarten als Fensterputzer einsetzen kann. Ich werde mich mal erkundigen, wer da bei uns so gut geeignet wäre.

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