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Frische Luft, direkter Sonnenschein und auch mal echter Regen – all dies erleben im Haus gehaltene Sittiche meist nicht. Bei vielen Haltern kommt der Wunsch auf, ihren Tieren diesen Luxus zu gönnen und die gefiederten Mitbewohner in einer Vogel Voliere unterzubringen. Damit die Vögel dort ganzjährig leben können, ohne unter den klimatischen Bedingungen zu leiden, sind einige wichtige Details zu beachten.

Schönes, warmes Vogelheim

Frische Luft, direkter Sonnenschein und auch mal echter Regen – all dies erleben im Haus gehaltene Sittiche meist nicht. Bei vielen Haltern kommt der Wunsch auf, ihren Tieren diesen Luxus zu gönnen und die gefiederten Mitbewohner in einer Außenvoliere unterzubringen. Damit die Vögel dort ganzjährig leben können, ohne unter den klimatischen Bedingungen zu leiden, sind einige wichtige Details zu beachten. Zwar werden viele Sitticharten, die bei uns als Heimvögel beliebt sind, schon seit vielen Jahren in Menschenobhut gezüchtet und gehalten, das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sie Exoten sind und alle ursprünglich aus warmen Gegenden der Erde stammen. Bei der Haltung im Haus sind sie in Mitteleuropa normalerweise nicht der Gefahr ausgesetzt, im Winter zu erfrieren. Aber draußen könnte das durchaus geschehen, weshalb bei der Planung einer Außenvoliere unbedingt zu beachten ist, dass diese winterfest sein sollte. Damit
ist zwar ein wenig Aufwand verbunden, aber der ist es wert, denn die Sittiche profitieren von einer Haltung im Freien.

Klimareize und Sonnenschein sind wichtig

So mancher Sittich, der lange Zeit nur im Haus gehalten wurde und dort bewusst das Vogel Badehaus gemieden hat und somit ein ausgewiesener Bademuffel war, wird in einer Außenvoliere plötzlich zum begeisterten „Regenbader“. Viele Vögel lieben es, wenn sie sich im Regen schütteln können oder nach einem Schauer durch feuchtes Gras laufen, um ihr Gefieder zu durchnässen. Sittiche, deren Federkleid im Haus stumpf war, blühen draußen regelrecht auf, als wenn ihnen Wind und Sonne gut tun würden – tatsächlich ist genau das der Fall. Insbesondere die direkte Sonnenstrahlung ist für Sittiche von enormer Bedeutung, denn das UV-Licht setzt im Vogelkörper bestimmte biochemische Prozesse in Gang, die sich positiv auf den Vitaminhaushalt der Tiere auswirken (Vitamin-D3-Synthese). Ohne direktes UV-Licht ist dies so nicht möglich und Fensterscheiben schirmen das UV-Licht bedauerlicherweise nahezu vollständig ab. Wenn sich Vögel hingegen im Freien aufhalten, kommen sie direkt mit der wichtigen UV-Strahlung in Kontakt. Die Unterbringung in einer Außenvoliere ist somit in den meisten Fällen nicht nur wegen der ganzjährigen Sonneneinstrahlung gut für die Gesundheit der Tiere.

Die Winterkälte aussperren

Das Winterhalbjahr stellt Vögel vor eine Herausforderung. Je kleiner die Tiere sind, desto höher ist ihr Wärmeverlust über die Körperoberfläche. In kalten Winternächten mit starkem Frost verlieren beispielsweise heimische Singvögel wie Meisen mehrere Gramm Gewicht, um ihren „inneren Heizofen“ zu befeuern und ihre Körpertemperatur aufrecht zuerhalten. Auch viele Sitticharten sind relativ klein und würden im Winter draußen nachts enorme Mengen Wärme und damit Energie verlieren. Sie könnten erfrieren oder aber Erfrierungen an den nicht von Federn geschützten Füßen erleiden. Außenvolieren sollten deshalb mit einem beheizbaren Schutzraum ausgestattet sein, in den sich die Tiere zurückziehen können. Der Schutzraum ist so zu konzipieren, dass er am besten mindestens ein Fenster enthält, um den Vögeln auch an ihrem warmen Rückzugsort Tageslicht anbieten zu können. Mit einer Heizung sollte die Temperatur so geregelt werden, dass sie in kalten Winternächten mindestens 10 °C beträgt. Achtung, die Heizung im Schutzraum sollte so installiert werden, dass sich die Vögel daran nicht verletzen oder verbrennen können. Ein Heizstrahler, der einfach in eine Ecke gestellt wird, scheidet somit aus, denn neugierige Sittiche wären in großer Gefahr, wenn sie auf ihm herumklettern würden. Wird die Voliere an einem günstig gelegenen Ort errichtet, kann es sein, dass der Schutzraum allein durch eine sehr gute Isolierung im Winter auch ungeheizt ausreichend warm ist. Stehen Voliere und Schutzraum an einer windgeschützten Stelle mit viel Sonnenlicht und wenig Schatten, ist dies von großem Vorteil, weshalb der Standort der Außenvoliere nicht dem Zufall überlassen werden sollte. Allerdings kann man sie auch nicht einfach irgendwo errichten, wie es einem gerade in den Sinn kommt. Es sind Bauvorschriften zu beachten, die in jedem Bundesland unterschiedlich sind. Das zuständige Bauamt ist für entsprechende Anfragen normalerweise die richtige Adresse.

Die Vögel selbst entscheiden lassen

Den an die Voliere grenzenden Schutzraum baut man am besten so, dass er eine kleine Öffnung zur Außenvoliere enthält. Diese Öffnung sollte groß genug sein, dass die Sittiche bequem hindurchpassen, aber sie sollte auch nicht zu groß sein, weil sie sonst für einen Wärmeverlust im Schutzraum sorgen würde. Diese Einflugöffnung lässt man am besten immer geöffnet – außer vielleicht, wenn ein schwerer Sturm bevorsteht. Viele Sittiche halten sich auch an kalten Wintertagen sehr gern in der Außenvoliere auf. Wenn sie selbst bestimmen, wann es für sie zu kalt ist und dann einfach wieder in den Schutzraum fliegen können, sind die Bedingungen perfekt. Geben Sie den Tieren also die Möglichkeit, für sich selbst zu entscheiden, wann ihnen kalt ist und wann sie die Wärme des Schutzraums benötigen.

Den Schutzraum nicht zu klein anlegen

Beim Bau der Außenvoliere und des Schutzraums sollte letzterer nicht zu klein angelegt werden. Er sollte durchaus so geräumig sein, dass die Vögel darin kleine Strecken fliegen können. Es kann durchaus sein, dass die Sittiche es im Winter draußen zu ungemütlich finden und sich lieber im warmen Innenraum aufhalten. Sie sollten dann genügend Platz haben und in dem Schutzraum Klettermöglichkeiten sowie Vogel Spielzeug vorfinden. Auch kann es nicht schaden, ihnen in den warmen vier Wänden ein Vogelbad anzubieten. Grundsätzlich sollten die Tiere in ihrem Schutzraum all das vorfinden, was man ihnen in der Wohnungshaltung anbieten würde. So geht man auf Nummer sicher und gewährleistet eine artgerechte Sittichhaltung, wenn die Vögel sich im Winter nicht so gern in der Außenvoliere aufhalten.

Hygiene ist wichtig

Nicht nur in der Außenvoliere, sondern ebenso im Schutzraum ist Hygiene extrem wichtig. Denn Futterreste, die auf dem Boden oder in versteckten Ecken liegen, wecken häufig bei anderen Tieren Begehrlichkeiten, was für Sittiche und Menschen zum Problem werden könnte. Dringen beispielsweise Mäuse in die Volierenanlage und den Schutzraum ein, können sie über ihren Kot Krankheiten übertragen. Regelmäßiges Putzen und Entfernen von Futterresten ist deshalb nicht nur im Winter ein Muss.

Quelle: Gaby Schulemann-Maier, HTJ 100/14, verändert

Eine Antwort

  1. Hallo Loki,

    das ist ein sehr interessanter Artikel zum Thema Außenvolieren. Ich hätte nicht gedacht, dass man so viel beachten muss.

    Besonders der Winter scheint ja eine große Herausforderung zu sein, die es zu bewältigen gilt. Daher Danke für den klasse Tipp bezüglich des Einrichten eines beheizten Nebenraumes. Schließlich wünscht man seinen Vögeln nur das Beste und sollte ihnen somit auch ein sicheres Zuhause bieten.

    Danke für den Artikel und die vielen neuen Erkenntnisse.
    Liebe Grüße,
    Tim

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