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Sei es ihr ausgeprägtes Farbwechselvermögen oder ihre klebrige Schleuderzunge, mit der sie innerhalb einer Zehntelsekunde ihr Beuteopfer fangen und verspeisen: Chamäleons gehören mit ihren einzigartigen Besonderheiten zu den beliebtesten Terrarientieren. Die äußerst interessanten Echsen stellen jedoch einige Haltungsansprüche, die zu beachten sind, um die bizarren Tiere langfristig gesund zu halten.

Die Natur zum Vorbild

Das Bestreben, die Haltungsbedingungen den natürlichen Bedürfnissen der Tiere anzupassen, setzt viel Fachwissen voraus. Entsprechende Tierratgeber und die Kontaktaufnahme zu erfahrenen
Chamäleonhaltern leisten hierbei sehr gute Dienste, um sich im Vorfeld umfangreich über die genauen Lebensumstände der zukünftigen Terrarienbewohner in Menschenobhut zu informieren.

Lebensraum für kleine Drachen

Die sehr spezifischen Bedürfnisse der unterschiedlichen Chamäleonarten verlangen ein entsprechendes Terrarium. Welches hierfür infrage kommt – sei es Trocken-, Feucht- oder Regenwaldterrarium – hängt vom ausgewählten Pflegling ab. Viel Platz, ausreichende Kletter- und Rückzugsmöglichkeiten benötigen sie in der Regel alle, um ihrer artgemäßen Bewegung nachkommen zu können. Chamäleonexperten werden immer hochformatige und großvolumige Terrarien empfehlen, denn hier lassen sich die natürlichen Lebensräume optimaler realisieren und stabile Umweltbedingungen einfacher umsetzen. Die Tiere haben in großen Terrarien stets die Möglichkeit, die Klimazone ihrer augenblicklichen Bedürfnissen entsprechend aufzusuchen.

Sprühen und Befeuchten

Zur Regulierung der notwendigen Luftfeuchtigkeit im Terrarium empfehlen sich automatische Sprüh- oder Beregnungsanlagen. Allerdings ist hierfür ein ausreichender Abfluss nötigen, damit das Terrarium nicht versumpft oder sogar überläuft. Sogenannte Ultraschallvernebler sorgen ebenfalls für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, nur reicht diese Wassermenge für den Trinkbedarf der Tiere und der Versorgung der Terrarienpflanzen nicht aus. Zusätzliches Sprühen und Gießen ist hier in jedem Falle notwendig.

Immer gut lüften

Für das Wohlbefinden der Tiere spielt die Lüftung des Terrariums eine große Rolle. Was in der Natur durch Regenfälle und Kondensation geregelt wird, muss im Terrarium künstlich simuliert werden, damit der wichtige Luftaustausch funktioniert. Dafür werden Lüftungsgitter und zusätzlich als Abdeckung Aluminium- oder Edelstahlgaze verwendet. Nur ein Terrarium mit ausreichendem Luftstrom beugt zudem einer Überhitzung vor.

Zusätzliche Wärmequellen

Wie alle Reptilien gehören auch die Chamäleons zu den wechselwarmen Geschöpfen, die von der Umgebungswärme abhängig sind. Aus diesem Grund muss sich auch um die Terrarium Wärmetechnik Gedanken gemacht werden. Eine ergänzende Wärmequelle in Form von einer Terrarium Heizmatte ermöglicht eine höhere Grundtemperatur im Terrarium. Damit die Tiere jedoch jederzeit die Möglichkeit haben, eine kühlere Ecke im Terrarium aufzusuchen, ist beim Auslegen der Heizmatten oder -kabel darauf zu achten, dass nur eine Teilfläche des Terrarienbodens mit den entsprechenden Materialien ausgelegt wird.

Einrichtung

Unterschiedlich dicke und verzweigte Kletteräste dürfen in keinem Chamäleonterrarium fehlen. Eine optimale Bepflanzung bietet den Tieren im unteren Bereich des Terrariums den nötigen Schutz, Schatten und die erforderlichen Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten und dient zugleich der Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Bis auf die Terrarium Dekoration, welche unbedingt einige Klettermöglichkeiten umfassen sollte, bleibt der obere Teil des Terrariums frei von Pflanzen o.ä. So entstehen in Verbindung mit den installierten Licht- und Wärmequellen und der vorhandenen Luftfeuchtigkeit auf den verschiedenen Terrarienebenen unterschiedliche Mikroklimazonen. Damit sich die Tiere nicht selber stressen, müssen die Terrarienwände beispielsweise mit Korkplatten verkleidet werden. Denn ihr Spiegelbild im Terrarienglas halten sie für einen unerwünschten Eindringling und geraten in Erregung.

Quelle: HTJ 85/12

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