Der richtige Bodengrund im Terrarium
Wer Reptilien, Amphibien oder Wirbellosen im Terrarium ein naturnahes und artgerechtes Zuhause schaffen will, sollte nicht nur die Technik und Einrichtung nach den jeweiligen Ansprüchen der Tiere auswählen. Daher sollte sich genau erkundigt werden, welcher Bodengrund für die Terrarienbewohner der Beste ist. Zum Wohlergehen der Tiere Der Boden ist für die meisten Tiere im Terrarium der häufigste Aufenthaltsort. Hier fressen sie, bewegen sich und finden Versteck- und Ruheplätze. Manche graben sich auch ein oder heben Gruben für ihre Eier aus. Der Bodengrund spielt für das Klima im Becken eine wichtige Rolle. Ob Höhlensand, Buchspan, Naturhumus oder Wüstensand – die Bandbreite an Einstreu ist beinahe grenzenlos und im Fachshop gibt es selbst für eine Tierart eine Vielzahl von unterschiedlichen Angeboten. Der Einsatz von Bodengrund, den man direkt aus dem Freiland entnimmt, zum Beispiel Gartenerde, ist keinesfalls zu empfehlen, da man nicht genau weiß, ob das Material frei von Schadstoffen wie Dünge-, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln ist. Auch Rindenmulch oder Torfböden, die für die Verwendung im Garten oder auf dem Balkon verkauft werden, sind nicht ideal. Sie können ebenfalls Dünger oder Mineralien enthalten, die die Tiere nicht gut vertragen. Die Ästhetik spielt bei der Gestaltung eines Terrariums zwar eine Rolle, aber gefärbter Sand oder Kies haben hier nichts zu suchen. Auch die darin enthaltenen Substanzen gefährden die Gesundheit der Terrarienbewohner. Sand ist nicht gleich Sand Sand ist beim Fachhändler in unterschiedlichen Körnungsgrößen und verschiedenen Naturfarben erhältlich. Die Farbgebung bei diesen Produkten ist abhängig von der ursprünglichen Gesteinsart. Grobkörniger Quarzsand, wie er in Aquarien verwendet wird, ist ebenfalls für Terrarientiere geeignet, die sich üblicherweise in der Natur in den Bereichen zwischen Wasser und Land bewegen. Für Wasserschildkröten, die ihre Eier im Sand vergraben, empfiehlt sich der wesentlich feinkörnigere Flusssand. Für Wüsten- und Steppenbewohner wie Agamen, Geckos und Warane, aber auch Schlangenarten wie die Sandboas, ist echter Wüstensand die beste Wahl. Dieser ist auch besonders feinkörnig und wird in verschiedenen Sorten angeboten. Ideal ist es, wenn man für seinen Terrarienpflegling genau die Sandsorte wählt, die dem natürlichen Lebensraum entspricht. So fühlen sich Bellgeckos auf rotem Sand am wohlsten, wie es ihn in ihrer Heimat, der Namibwüste, gibt. Für grabende Terrarienbewohner ist es wichtig, dass der Sand über gute Grab- und Wühleigenschaften verfügt. An einigen Stellen wird er stets leicht feucht gehalten, damit Reptilien darin auch Höhlen anlegen können, die nicht sofort wieder zusammenfallen. Im feuchten Zustand speichert der Sand auch die Wärme besser, die von den Wärmematten, Wärmesteinen oder Heizkabeln im Terrarium erzeugt wird. Organische Substrate Einstreu aus Holzspänen ist das am häufigsten verwendete Substrat für Trockenterrarien. Die meisten Landschildkröten sowie am Boden lebende Echsen und Schlangen fühlen sich darauf wohl. Ob Korkschrot, Buchenspäne, Pappelholz oder Pinienborkenstücke, die Auswahl an organischen Produkten ist groß. Die Substrate speichern sowohl Wärme als auch Feuchtigkeit gut und Gerüche werden optimal gebunden. In den Pflanzenfasern findet ein reges mikroorganisches Leben statt, das dazu beiträgt, die Exkremente der Tiere abzubauen. Auch ist dieser Bodengrund häufig keimhemmend, wodurch die Hygiene im Terrarium deutlich verbessert wird. Zudem haben Borken und Rinden eine natürliche Optik und wirken als Bodengrund besonders dekorativ. Ein organisches Naturprodukt ist auch die sogenannte Terrarienerde. Sie wird heute zumeist als trockener Ziegel angeboten, der aus Kokosfasern besteht und vor der Verwendung zumeist im Wasser quellen muss. Besonders für feuchtigkeitsliebende Schlangen und Regenwaldbewohner bietet sich dieser Bodengrund an. Die Humusziegel können viel Wasser und Wärme speichern und erhöhen damit die Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Auch die Grabeigenschaften sind sehr gut, da dieser Bodengrund extrem leicht ist und von den Tieren einfach bewegt werden kann. Für die Haltung und die Aufzucht vieler Schlangenarten gibt es Spezial-Substrate mit einer besonders feinen und äußerst absorbierenden Faser, die zusammenklumpt, so dass Tiere wie in der freien Natur Tunnel und Höhlen graben können. Je nach den Bedürfnissen der Tiere lassen sich auch verschiedene Substrate in einem Becken kombinieren, beispielsweise eine Sandecke in einem ansonsten mit Holzspänen bestückten Terrarium. Grobe Verunreinigungen wie Kot oder Häutungsreste müssen regelmäßig vom Bodengrund entfernt werden. Schimmelbildung kann vermieden werden, indem man den Bodengrund gelegentlich leicht umgräbt. Außerdem empfiehlt es sich, den Bodengrund etwa drei- bis viermal im Jahr komplett auszutauschen. (Quelle: Heimtierjournal)