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Katzentraining Teil 2: Clickertraining Schritt für Schritt

Wer meint, Katzen seien weniger gelehrig als Hunde, den belehrt Moogly eines besseren. Der erst neun Monate junge bengalische Kater folgt seinem Frauchen buchstäblich wie ein Hund. Nicht nur dass er auf Kommando Sitz und Platz macht oder gar tote Katze mimt, er hat eine ganze Menge Kunststückchen auf Lager, die absolut zirkusreif sind: von Rolle rück- und vorwärts und Spins bis zu „High Five“ und vielem mehr. Bereits über eine halbe Million Menschen in der ganzen Welt haben seinen clip auf youtube angeklickt. Auch wenn es nicht jede Katze zu dieser professionellen Perfektion schafft, so motiviert Moogly doch zumindest, es zu versuchen und nachzumachen. Alles was man dazu braucht, ist ein Clicker – ein Knackfrosch, wie manche ihn aus ihrer Kindheit vielleicht noch kennen – und jede Menge Leckerlis. Schritt 1 – ein Click = ein Leckerli Man bewaffnet sich mit Clicker in der einen Hand und Leckerlis – am besten in einem verschließbaren Beutel – in der anderen Hand und macht es sich auf dem Boden bequem. Die Katze darf das Futter auf keinen Fall vorher sehen. Das würde sie ablenken. Wenn die Katze neugierig geworden ist, die Augen auf uns heftet und sich vor uns auf den Boden gesetzt hat, ist das der richtige Moment, um mit dem Clickertraining zu beginnen: Einmal mit dem Clicker in der einen Hand einen Click auslösen und sofort (!) in Sekundenschnelle mit der anderen Hand ein Leckerli präsentieren, das Miez auch gleich fressen darf. Sie muss das Leckerli nicht unbedingt aus der Hand nehmen, man kann es ihr auch hinwerfen. Diese Übung kann man 5 bis maximal 10 mal wiederholen. Besser sind mehrere kurze Trainingseinheiten über den Tag verteilt, sonst verliert die Katze ihre Aufmerksamkeit und Konzentration. Sinn und Zweck der Übung ist, dass die Katze mit dem Click etwas Positives verbindet – eine Belohnung. Hat die Katze das begriffen und holt sie bei jedem Click ihre Belohnung ab, ist der Grundstein für das eigentliche Clickertraining für Katzen gelegt. Schritt 2 – auf die Decke Marsch Im zweiten Schritt kommt ein neues Requisit hinzu: eine Decke, ein Tuch oder ein Kissen. Wichtig ist, dass die Katze nicht vor Trainingsbeginn diese Requisite sieht oder sie schon vorher kennt. Ziel dieser Trainingseinheit ist, dass sich die Katze auf die Decke setzt. Um dies zu erreichen, wird alles mit einem Click und einem anschließenden Leckerli belohnt, was in diese Richtung geht – zum Beispiel schon ein Blick auf die Decke, ein Schritt oder eine Bewegung zur Decke, ein Pfötchen auf der Decke und so weiter – jedes Abwenden wird einfach ignoriert. Auf diese Weise soll die Katze lernen, dass bestimmte Verhaltensweisen, die erwünscht sind, belohnt werden, andere nicht. Da Katzen von Natur aus neugierig sind, werden sie schnell die Decke ins Visier nehmen, um so mehr, wenn sie für ihr Interesse noch tüchtig belohnt werden. Wie schon im ersten Schritt, sollten die Trainingseinheiten kurz gehalten werden – nie mehr als höchstens zehn Clicks. Zeigt die Katze Ermüdungserscheinungen oder Desinteresse, ist die Übung sofort abzubrechen. Eine Fortsetzung würde nur zur Frustration führen. Am Ende der Session die Requisite auf jeden Fall gut wegräumen und erst wieder zur Beginn des Trainings wieder hervorholen. Sonst wundert sich die Mieze, warum sie keine Belohnung erhält, wenn sie sich der Decke nähert oder sich gar darauf niederlässt. Schritt 3 – mit dem Stab Während wir in Schritt 2 die Katze für ein Verhalten belohnt haben, das sie selbst an den Tag gelegt hat, fordern – und belohnen (!) – wir im dritten Schritt ein Verhalten, das wir uns von ihr wünschen. Dazu kommt als zusätzliches Trainingsmittel ein Stab zum Einsatz. Das kann zum Beispiel ein Kochlöffel oder ein chinesisches Essstäbchen sein. Praktischer ist allerdings ein Clicker mit integriertem Stab (Targetstick). Die Katze soll den Stab mit ihrem Näschen berühren oder diesem folgen was sofort mit einem Leckerli belohnt wird. Das muss übrigens nicht unbedingt Trockenfutter wie ein Keks sein, sondern kann auch durch ein Schlecken am Futter aus der Tube ersetzt werden. Diese Trainingseinhheit funktioniert im Prinzip genau so wie mit der Decke. Blickt die Katze in Richtung des Stabes, wird dies gleich mit Click und Leckerli belohnt, ebenso der erste Nasenstubser. Oder auch die Berührung mit der Pfote. Auch hier gilt: die Trainingssession immer auf höchsten 10 Clicks beschränken. Wenn die Katze den Stab akzeptiert und keine Furcht davor hat, kann man den Nasenstubser verlängern oder aber von ihr fordern, dem Stab langsam zu folgen. Mit dieser Trainingsmethode kann man seinem Stubentiger ganz gezielt bestimmte Tricks beibringen. Auf diese Art hat auch Bengali-Kater Moogli seinen Spin gelernt. Schritt 4 – „Mach schön“ Fangen wir gleich mit dem ersten Trick an: „Mach schön“. Clicker und Stab werden wie in Schritt 3 eingesetzt; jedes Nasenstubsen wird mit Click und Leckerli belohnt. Langsam aber wird der Stab jedoch immer etwas höher gehalten, so dass die Katze ihren Hals recken, später sich auf die Hinterbeine setzen muss. Wichtig ist dabei, den Click früh genug auszulösen und zwar immer dann, wenn die Katze sich nach oben zum Stab reckt, nicht aber wenn sie sich wieder zum Boden fallen lässt. Das würde ja genau den falschen Lerneffekt bewirken. Schritt 5 – jetzt ohne Stab Hat die Katze gelernt, dem Stab zu folgen und „macht schön“, dann ist es an der Zeit, sie ganz allmählich vom Stab zu entwöhnen. Denn letztendlich möchten wir, dass sie auf unser bloßes Handzeichen reagiert. Die meisten Stab-Clicker sind so konstruiert, dass der Stab herauszuziehen ist, so dass man im umgekehrten Fall den Stab Stück für Stück verkürzen kann. Wer bislang mit einem Kochlöffel oder ähnlichem gearbeitet hat, fasst diesen ganz einfach immer kürzer an und fordert die Katze zum „schön machen“ auf. Macht sie diese Übung auch bei vollkommen eingezogenen Stab, ist das Ziel geschafft: Die Katze reagiert auf unser Handzeichen und wir können auf den Stab fortan verzichten. Schritt 6 – mit Stimme Im nächsten Schritt soll die Katze lernen, nicht mehr auf das Handzeichen, sondern auf einen Befehl mit unserer Stimme zu reagieren. Im Zusammenhang mit

Katzentraining Teil 1: Tipps und Regeln

„Katzen haben ihren eigenen Kopf“ – „Sie sind Indvidualisten“ – „Sie lieben die  Freiheit und gehen ihre eigenen Wege“  Das stimmt!  Wer aber glaubt, dass sie aufgrund dieser Eigenschaften nicht erziehbar sind, der irrt. Diese schlauen Geschöpfe lernen sehr schnell, aber sie gehorchen nicht einfach, um uns zu gefallen. Es gehört schon eine gehörige Portion Geduld und Einfühlungsvermögen dazu, um sie zu überzeugen. Doch mit Ausdauer wird aus jedem Stubentiger ein artiger Gesellschafter. Grundsätzlich sollten bei der Erziehung sogenannte aversive Maßnahmen – also gewaltsame Bestrafungen – absolut tabu sein. Gerade Katzen werden bei solchen Taktiken verschreckt die Flucht ergreifen und sich zum Beispiel unterm Sofa verkriechen. Bis die Katze ihre Skepsis wieder ablegt, bedarf es doppelter Überzeugungskraft. Auch wenn man von seiner Katze keine zirkusreifen Kunststückchen verlangt, so sollte sie doch um des lieben Hausfriedens willen einige Benimmregeln beherrschen: Regel Nr. 1:  Geschäfte bitte nur im Katzenklo In der Regel lernen die Kätzchen bereits von ihrer Mutter, dass sie ihre Geschäfte auf dem nur ihnen bestimmten „Örtchen“ zu verrichten haben, sofern sie nicht als Freigänger wie auf einem Bauernhof aufwachsen. In jedem Fall sollte man die Mieze beim Einzug in ihr neues Heim gleich mit dem Katzenklo vertraut machen, sie behutsam hinein setzen und streicheln. Falls sie trotzdem einen anderen Platz für ihr Geschäftchen auswählt, ist ihr klarzumachen, dass dies nicht der richtige Ort ist. Wenn man die Katze bei ihrer Untat beobachtet, ruft man z.B. mit fester Stimme NEIN, setzt sie sanft ins Katzenklo und streichelt sie liebevoll. Auch wenn beim nächsten Mal noch was daneben geht, sollte man geduldig bleiben und die Erziehungsprozedur so lange wiederholen bis die Katze ihr Klo angenommen hat. Sparen Sie also nicht mit Lob, wenn sich erste Erfolge einstellen! Weit verbreitete Ratschläge wie z.B. „Katze mit der Nase in den Urin tunken“ ignorieren Sie bitte – und schimpfen Sie nicht mit ihr. Indem Sie Ihre Katze bestrafen, verschlimmern Sie die Situation nur, denn die Katze hat ja nichts Falsches gemacht, sie reagiert nur auf katzentypische Art und Weise. Katzen sind sehr reinliche Tiere, deshalb sollte ihr Örtchen auch regelmäßig gesäubert und frisch eingestreut werden. Sonst meiden sie es. Auch die „Pinkelstellen“ sollten gut gereinigt werden, damit die Katze diese nicht immer wieder von neuem aufsucht. Die Verwendung von Geruchsneutralisatoren hilft hier ebenfalls sehr gut. Regel Nr. 2: Esstisch tabu Katzen finden schnell heraus, wo es was Leckeres gibt. Für sie ist es ein Leichtes, auf Tische oder Küchentresen zu springen, um sich selbst zu bedienen. Manche Katzenfreunde mögen vielleicht ein solches Verhalten tolerieren, aber nicht unbedingt ihre Gäste. Damit diese gern zu Besuch kommen und den Hausgesellen auf vier Pfoten genauso lieb haben wie man selbst, sollte er frühzeitig entsprechende Tischmanieren lernen. Landet die Katze auf den Tisch, macht man ihr falsches Benehmen mit einem klaren „Nein“ deutlich, setzt  sie behutsam auf den Boden und bietet ihr eine leckere Alternative an: eine Nascherei, die sie besonders gern isst. Diese Erziehungsmethode ist so lange zu wiederholen, bis die Katze schon allein beim klaren Nein im Ansatz innehält, sobald sie auf den Tisch springen will. Auch ein Platz neben dem Esstisch, an dem man ihr gleichzeitig wie der Familie, etwas Leckeres anbietet, kann dazu beitragen, dass sie den Esstisch nicht mehr als ihr (einziges) Schlaraffenland betrachtet. Katzen setzen sich auch gern auf erhöhte Möbelstücke, weil sie von diesen selbst erwählten „Aussichtstürmen“ ihre Umwelt besser beobachten können. Damit sie es sich nicht auf dem Tisch oder einem anderen wertvollen Möbelstück gemütlich machen, sollte man ihnen einen festen Aussichtsplatz wie zum Beispiel eine Fensterbank herrichten. Damit sie diesen akzeptieren, kann man ihn mit Katzenleckerlis attraktiver gestalten. Regel Nr. 3: Möbel sind nicht zu Kratzen da Wenn Katzen an Tapeten oder Möbeln kratzen, dann tun sie das nicht etwa, um uns mutwillig zu ärgern. Ganz im Gegenteil! Sie genießen es sogar, wenn wir ihr dabei zuschauen und verstehen es drum überhaupt nicht, warum wir ihren Spaß nicht teilen. Sie kratzen, um Duftmarken zu setzen – Pheromone, die zwischen ihren Pfötchen austreten. Keine Sorge, dass es neben ärgerlichen Kratzspuren auch übel riecht. Der Duft wird nur von Artgenossen wahrgenommen. Er verfliegt auch relativ rasch, was die Katze zu immer wieder neuen Kratzzeremonien ermuntert. Andererseits ist Kratzen auch für die Krallenpflege unerlässlich. Ist die Tapete erst mal angekratzt, am besten gleich reparieren oder überstreichen und nicht denken: „Ist ja eh hin, dann soll Mieze sich da weiter austoben“, was sie garantiert auch tun wird. Dann ist es für eine Umerziehung in jedem Fall zu spät. tiierisch.de hat z.B. viele tolle Alternativen im Angebot, um dem Problem zu begegnen. Der absolute Renner unter den Stubentigern ist ein Kratzbaum, am liebsten bis oben an die Decke. Zumindest so hoch wie die Katze lang ist, wenn sie sich voll ausstreckt, sollte der Kratzbaum in jedem Fall sein. Damit die Katze ihn gleich als ihr neues Kratzobjekt akzeptiert, sollte er im Mittelpunkt des Geschehens z.B. im Wohnzimmer aufgestellt werden, damit die ganze Familie Katze auch bei ihrer Kratztätigkeit bewundern kann. Den neuen Kratzbaum mit Baldrian oder Katzenminze einzureiben und ihn wie einen Tannenbaum mit Spielzeug zu behängen, macht den neuen Platz noch anziehender. Wenn die Katze erstmals ihre Krallen ausfährt und den Baum attackiert, unbedingt ausgiebig loben und mit Leckerlis belohnen. Geht sie zum Kratzen wieder an eine andere Stelle, sollte man sie dort ohne Bestrafung abholen und auf den Kratzbaum setzen. Und das immer wieder, bis sie ihren Baum zum Kratzen gern hat. Manche Katzen kratzen lieber am Boden und auf dem Teppich. Dann ist ein Kratzbrett die bessere Alternative. Für Katzen, die Kanten und Ecken als Kratzstellen aussuchen, gibt es Eckenschoner aus Sisal. Hilfreich bei der Erziehung kann ein Clicker sein. Manche Katzen lernen mit dieser Methode sogar richtige Kunststücke. Wie man sie auf spielerische Art mit dem Clicker trainieren kann, damit beschäftigt sich Schritt für Schritt der 2. Teil zum Thema Katzentraining in demnächst im tiierisch.de Magazin.  Autor: Spike, Feldkater und Abteilungsleiter „Katzenbedarf“ bei tiierisch.de

Positiver Richterspruch für Haustierhaltung in Mietwohnungen

In einem Urteil erklärte das Karlsruher Gericht (BGH) die in vielen Mietverträgen verwendete Klausel „jede Tierhaltung, insbesondere von Hunden und Katzen, mit Ausnahme von Ziervögeln und Zierfischen, ist untersagt“ für unwirksam. Im konkreten Fall wollte ein Mieter aus Krefeld zwei Rassekatzen in die Wohnung aufnehmen. Der Vermieter hatte ihm dies verboten. Trotz des Richterspruchs bleibt aber offen, ob der betroffene Mieter die Katzen behalten darf, da die Klärung vor dem Landgericht Krefeld erfolgen soll. Es muss eine „umfassende Abwägung der Interessen des Vermieters und des Mieters“ erfolgen. (Az: VIII 340/06 vom 14. Nov. 2007)

Keine WG für Hase und Meerschweinchen?

Fazit einer Studie ist, dass man Meerschweinchen und Hasen besser nicht zusammen halten sollte, da sie einen sehr unterschiedlichen Tagesrhytmus und verschiedene Körpergebärden haben. So ist beim Kaninchen z. B. das Nähern mit gesenktem Kopf und angelegten Ohren eine freundliche Geste – beim Meerschweinchen jedoch bedeutet dieses eine Drohgebärde. Die Studie belegt, dass in einem Versuch ein freiwilliger „Besuch“ eines Meerschweinchens bei einem Kaninchen nur in 40 % der Versuchszeit gemacht wurde. Ließe man aber dem Meerschweinchen die Möglichkeit, zu einem Artgenossen zu gehen, tat es dieses in 80 % der Versuchszeit.

Warum wir Kaninchen keine Osterhasen sind

Kaninchen sind keine Osterhasen, auch wenn sie häufig als Hasen bezeichnet werden. Die meisten Kinder wissen nicht, dass der Osterhase eigentlich ein Feldhase ist, und diese Hasenart wurde nie zum Haustier domestiziert. Bei den vermeintlichen Häschen im Garten von Familien oder im Zoofachgeschäft handelt es sich daher nicht um Hasen, sondern um Kaninchen.Ursprünglich waren Kaninchen in Spanien und Nordafrika beheimatet. In Spanien wurden sie um 1100 vor Christus von den Phöniziern entdeckt. Diese hielten sie irrtümlich für so genannte Klippschliefer, einer äußerlich dem Murmeltier ähnlichen Tierart, und gaben Spanien deshalb den Namen „Ishapan“ (dt. „Küste der Klippschliefer“). Als die Römer die iberische Halbinsel besetzten, benannten sie „Ishapan“ in „Hispania“ um, und aus diesem Wort entwickelte sich schließlich „Espania“, das heutige Spanien. Genau genommen war Spanien also eigentlich die „Küste der Kaninchen“. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurden Kaninchen fast überall auf der Welt als Jagdbeute ausgesetzt und vom Menschen als Fell- und Fleischlieferant gezüchtet. Kleintiere wie Kaninchen sind in den vergangenen Jahren vor allem bei Kindern zu beliebten Heimtieren geworden. Die Anzahl der Kleintiere in Deutschland ist seit 2001 (5,7 Mio.) auf derzeit über sechs Millionen Tiere gestiegen. „Trotz aller Kuschel-Eigenschaften muss man auch bei Kleintieren wie Kaninchen vor der Anschaffung gründlich prüfen, ob man sie artgerecht unterbringen kann“, mahnt Oechsner. Das Kaninchen beispielsweise sei sehr nagefreudig. Ob Möbel, Teppiche oder Stromkabel, vor seinen Zähnen ist so gut wie nichts sicher. Deshalb sollte es beim freien Herumlaufen nicht unbeaufsichtigt bleiben. Einschließen darf man das Tier aber auch nicht sehr lange. Kaninchen sind Lauftiere und wollen jeden Tag ihre Haken schlagen. Hierzu stellt man ihnen am besten ein Gehege auf dem Balkon, im Garten oder auf einem Stück Rasen zur Verfügung. Ganz besonders glücklich ist das Langohr, wenn man ihm die Gelegenheit zum Graben von Höhlen und Gängen gibt. „Will man ein Kaninchen aus dem Käfig nehmen, muss mit einem Arm von vorne unter den Bauch greifen und das Tier mit der freien Hand vorsichtig festhalten. Kaninchen mögen es nämlich nicht, wenn man sie an den Ohren zieht, weil sie dort sehr empfindlich sind“, erklärt Oechsner. Außerdem seien sie auch sehr schreckhaft. Ein gerade gekauftes Tier dürfe man daher nicht gleich mit Zärtlichkeiten überschütten. Es sollte ruhig ein paar Tage Zeit haben, sich an die neue Umgebung und seine Menschen zu gewöhnen. Durch häufiges Reden und Streicheln könne man jedoch bald sein Vertrauen gewinnen. Viel Heu, ein wenig spezielles Zwergkaninchenfutter sowie ab und zu ein bisschen Frischfutter wie Karotten ergeben zusammen mit täglich frischem Wasser die optimale Versorgung für den vierbeinigen Hausgenossen. Trotz ihrer zunehmenden Beliebtheit haben Kaninchen nicht die geschichtsträchtige Berühmtheit der Osterhasen erlangt. Der Hase gilt seit der Antike als Symbol der Fruchtbarkeit, die sich im Frühling in der Natur widerspiegelt. Auf Grund seines wechselnden Winter- und Sommerfells deutete ihn der lateinische Kirchenvater Ambrosius als Sinnbild der Auferstehung und Verwandlung. Erste Überlieferungen des eierbringenden Osterhasen finden sich vor über 300 Jahren in den Gebieten Elsass, Pfalz und Oberrhein. Dort war es in manchen Orten an Ostern Brauch, dass die Paten ihre Patenkinder einluden, um mit ihnen bunt angemalte und meist im Garten versteckte Eier zu suchen. Da auch den meisten Stadtkindern bekannt war, dass Hennen keine bunt-verzierten Eier legen können, musste man eine andere Erklärung für den Eierlieferanten finden und erfand den Osterhasen. Quelle: ZZF

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